DSAG-Technologietage: Kunden zweifeln noch
Hausarbeiten
SAPs Produktpolitik überzeugt die Anwender noch nicht vollständig. Sie vermissen klare Aussagen zur Wirtschaftlichkeit und belastbare Entwicklungspläne.
Pandemiekonform musste die deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) Anfang Februar ihre diesjährigen Technologietage virtuell durchführen. Das Veranstaltungsformat passte gut zum Tagungsmotto „Hyperchange – IT in der neuen Realität“. In seiner Eröffnungsrede beleuchtete Steffen Pietsch, Fachvorstand Technologie, die Auswirkungen von Wandel und Krisensituationen auf die Unternehmen. Die IT müsse die richtige Balance finden zwischen Optimierung und Effizienzsteigerung auf der einen sowie Innovationskraft und Wandlungsfähigkeit auf der anderen Seite. Für Pietsch sind drei Aspekte von Bedeutung: Analytics und Reporting, Cloud sowie Differenzierungsoptionen durch Entwicklung.
Die Auswahl ist nicht zufällig. Denn für alle drei Punkte hält SAP Produkte bereit, deren Qualität der DSAG-Vorstand durchleuchtete. Recht gute Noten bekam die Analytics Cloud, die als analytisches Frontend die meisten relevanten Anwendungsfälle abdeckt. Weitaus schlechter bewertete er das Business Warehouse. Denn in der Vergangenheit waren die Nutzungsrechte in der normalen Suite-Lizenz enthalten. Nun fallen für BW/4HANA, die Data Warehouse Cloud sowie für weitere erforderliche Produkte Gebühren an. Das erschwere es Unternehmen, einen belastbaren „Business Case“ auf die Beine zu stellen. Zumal die Roadmap von BW/4HANA wenig Innovatives aufweise. Die Data Warehouse Cloud sei funktional noch zu schmalbrüstig, um als vollwertiger Ersatz durchzugehen.