iX 7/2021
S. 62
Review
Betriebssysteme
Univention GmbH

Univention Corporate Server 5.0

Neue Kleider

Michael Plura

Der neue UCS 5 bringt wichtige technische Änderungen an der Basis, vor allem aber ein frisches Design für das gelungene Web-GUI.

Mit dem Univention Corporate Server 5.0 (UCS 5) hat das Bre­mer Un­ternehmen eine vor allem in der Bedienung überarbeitete Version seiner auf den Unternehmenseinsatz optimierten GNU/­Linux-Distribution veröffentlicht. Ur­sprünglich als Open-Source-Ersatz für den ehemaligen Small Business Server (SBS) von Microsoft gedacht, lassen sich mit UCS 5 mit wenigen Befehlen Hunderte Server mit Tausenden Benutzern verwalten – alles bis hin zum proprietären Verzeichnisdienst Active Directory (AD) und zentral mit freien Werkzeugen.

Die Basis des neuen Servers bildet ein 64-bittiges Debian GNU/Linux 10.9 „Bust­­er“ samt Kernel 4.19, Python 3.7, Postgre­SQL 11 und Samba 4.13.7. Python 2.7 ist noch vorhanden, wird aber in UCS 5.1 entfernt. Während Debian als eher konservativ anzusehen ist, setzen die Entwickler bei Samba grundsätzlich die neuesten „Cutting-Edge“-­Versionen ein – manchmal sogar einen nach Tests für produktionsreif erachteten Release Candidate. Der von UCS 5 bereitgestellte Domänencontroller arbeitet damit so nahe am Original von Microsoft wie möglich und stellt im Netzwerk den im Vergleich zu älteren Versionen größten Funktionsumfang für Windows-Clients bereit. Auf diese Weise ist Univention der Enterprise-Konkurrenz einen Schritt voraus: Die aktuelle Samba-­Version ist 4.14.3, Univention setzt nun 4.13.7 ein, während Red Hat (RHEL 8.4) noch bei 4.13.3 und SUSE (SLE 15-SP2) sogar noch bei 4.11.5 steht.

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