iX 7/2021
S. 8
Markt + Trends
Patch me if you can

Ransomware 3.0

Die Geister, die ich kavallerief

David Fuhr

ITler jonglieren gern mit Zahlen, vor allem beim Reifegrad von Software. Bei Ransomware hat ein Versionssprung aber nichts Gutes zu bedeuten – oder doch?

Vor wenigen Tagen feierte „Industrie 4.0“ ein wichtiges Jubiläum: 10 Jahre! Aus IT-Sicht mag das wie eine absurd lange Zeit klingen – Kubernetes etwa wurde erst drei Jahre später geboren. Während die fünfte industrielle Revolution allerdings noch eine Zeit lang auf sich warten lassen dürfte, schalten wir in der IT die Versionsnummern gerne viel schneller hoch.

Was der Philosoph Ludwig Wittgenstein „Familienähnlichkeit“ nannte, versuchen wir in Software zu meiden wie der Daemon das Weihwasser: In der Natur sind Dinge nicht immer geradlinige Fortentwicklungen voneinander, sondern können sich in einer Vielzahl von Aspekten ähneln oder eben unterscheiden. Weil das uns und unsere Supply Chain up- wie downstream in Teufels Küche bringt, bemühen wir uns, lineare Narrative zu erzwingen, was sich woraus logisch entwickelt hat, und dies mit Labels und – noch besser – Zahlen festzuschreiben: Windows 3.11, macOS 11.4, Firefox ESR 78.11.0.

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