Vor 10 Jahren: De-Mail startet für Privatkunden
Die rechtssichere E-Mail hatte am 31. August 2012 ihren großen Auftritt auf der Internationalen Funkausstellung und stieß von Anfang an auf Skepsis. Genau 10 Jahre später hat die Telekom den Dienst eingestellt.
Die Telekom als größter von drei Anbietern verkündete 2012 in Berlin, dass sich schon weit mehr als eine Million Menschen eine De-Mail-Adresse gesichert hätten. Im Oktober meldete die iX den entscheidenden zweiten Schritt für das neue Mailsystem: Ein E-Government-Gesetz sollte alle Bundesbehörden dazu verpflichten, De-Mail zu akzeptieren. Außerdem sollte De-Mail ganz ohne qualifizierte elektronische Signatur der gesetzlichen Schriftformerfordernis entsprechen. Im Editorial der iX 11/2012 schrieb Chefredakteur Jürgen Seeger skeptisch: „Was bleibt, ist ein Dienst, der nach einem recht umständlichen Registrierungsprozess das Versenden ziemlich rechtsverbindlicher digitaler Nachrichten erlaubt – und natürlich nicht kostenlos ist.“
Während De-Mail-Postfächer auf der IFA (und bis zum Jahresende) für Privatpersonen kostenlos waren (drei De-Mails pro Monat inklusive, jede weitere 39 Cent), sah es für Firmen schon ganz anders aus. Francotyp-Postalia als führender Gateway-Betreiber berechnete einer Firma bis Ende 2012 für 25 interne De-Mail-Adressen 219 Euro. Der Versand war für Firmen mit 28 Cent pro De-Mail billiger, dafür schlug man bei Dateianhängen zu: 33 Cent pro Megabyte. Namhafte Firmen unterstützten den De-Mail-Start: Allianz, Deutsche Rentenversicherung und Targobank richteten Postfächer ein.