iX 13/2022
S. 96
Energieeffiziente Rechenzentren
Dashboards

Die CO₂-Emissionen der eigenen Cloud-Nutzung visualisieren

Bewusst konsumieren

Nicht nur aus ökonomischen Gründen sind Cloud-Provider daran interessiert, klimaneutraler zu werden. Doch noch fehlen geeignete Bemessungsgrundlagen. Wie also können Kunden ihren CO₂-Fußabdruck in der Cloud abschätzen und optimieren?

Von Frank Pientka

Bei der Optimierung sollte man nicht zu früh anfangen, denn schließlich ist sie oft nach Donald Knuth die „Wurzel allen Übels“. Trotzdem muss das Energieeffizienzziel gerade bei der Cloud-Nutzung eine frühere und größere Rolle spielen. Mit dem Greenhouse Gas Protocol lassen sich zwar zu den drei Scopes direkte, indirekte und sonstige Emissionen standardisierte Berichte erstellen, es ist jedoch kein verbindlicher und allgemein anerkannter Standard. Insofern sind die Marketingberichte der Cloud-Anbieter mit Vorsicht zu genießen, da es hier weder eine einfache Vergleichbarkeit noch allgemein anerkannte Standards gibt (siehe Abbildung 1 und ix.de/zd2e). Deswegen empfiehlt es sich, selbst geeignete Metriken zu finden, die in den unternehmensweiten Klimabericht einfließen können.

Microsoft etwa will bis 2030 „CO₂-negativ“ und bis zum Jahr 2050 sogar „treibhausgasneutral“ werden, was bedeutet, alle Emissionen zu kompensieren, die es seit seiner Gründung verursacht hat, und will das auch von seinen Lieferanten verlangen (Abb. 1)., Microsoft
Microsoft etwa will bis 2030 „CO₂-negativ“ und bis zum Jahr 2050 sogar „treibhausgasneutral“ werden, was bedeutet, alle Emissionen zu kompensieren, die es seit seiner Gründung verursacht hat, und will das auch von seinen Lieferanten verlangen (Abb. 1).
Microsoft

Der bekannteste Wert zum Ermitteln der Energieeffizienz ist die PUE (Power Usage Effectiveness). Ihn hat die Green Grid Initiative 2007 eingeführt und die ISO 2016 als ISO/IEC 30134-2:2016 veröffentlicht. Er teilt den Gesamtverbrauch des RZ durch den des IT-Equipments und gibt damit an, welchen Anteil die RZ-Infrastruktur wie Kühlung und unterbrechungsfreie Stromversorgung am Energieverbrauch hat. Im Idealfall ist die PUE = 1, dann nämlich fließt der gesamte RZ-Strom in die IT, und die Infrastruktur hätte keinen Anteil daran. Leider sagt die PUE nichts über die Effizienz und die Auslastung des IT-Equipments aus (siehe Artikel „Weiter gefasst“ und „Maß-Stäbe setzen“ ab Seite 78 und 105).

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