iX 1/2023
S. 138
Praxis
Netzwerkanalyse

TLS mit Wireshark entschlüsseln

Was es beim kriminellen Man in the Middle zu verhindern gilt, gehört bei legal agierenden Systemadmins zum notwendigen Handwerkszeug: der Zugriff auf verschlüsselte Datenströme zwecks Fehlersuche.

Von Benjamin Pfister

Der Anteil des verschlüsselten Datenverkehrs nimmt ständig zu. Fast alle Webdienste nutzen Transport Layer Security (TLS) und aktuelle Browser warnen bei unverschlüsselten HTTP-Verbindungen ausdrücklich vor dem damit verbundenen Risiko. Das ist aus Sicht der Sicherheit und des Datenschutzes sehr zu begrüßen – doch die Verschlüsselung verhindert auch eine legale Analyse des Datenstroms, etwa seitens berechtigter Admins. Es gibt jedoch Möglichkeiten der Fehlersuche trotz TLS-Verschlüsselung, zum Beispiel mit dem im Folgenden beschriebenen Paketanalysewerkzeug Wireshark.

Wireshark bringt einen eigenen Dissector (wörtlich übersetzt Sezierer) für TLS mit. Er ermöglicht neben der Aufteilung und Darstellung der Protokolle auch die Entschlüsselung der Nutzdaten. Dazu bedarf es der passenden Schlüssel. Je nach eingesetzter Cipher Suite kommen unterschiedliche Entschlüsselungsmethoden zum Einsatz: auf Basis eines Session- (Pre-Master Secret) oder eines privaten RSA-Schlüssels.

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