iX Special 2023
S. 102
Modelle anwenden
Generative KI

Das Einmaleins des Prompt Engineering

Wer das volle Potenzial künstlicher Intelligenzen ausschöpfen möchte, braucht gute Prompts. Was Letztere ausmacht, hängt stark vom KI-Modell ab. Einige Grundlagen gelten aber immer.

Von Philipp Schneider

KI-basierte Text- und Bildgeneratoren wie ChatGPT, Dall-E oder Stable Diffusion sind theoretisch in der Lage, ganze Hausarbeiten zu schreiben oder künstlerische Meisterwerke wie „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ zu vervollständigen. Doch nach dem ersten großen Hype ist bei vielen schon jetzt das Tal der Ernüchterung erreicht: Denn in der Praxis decken sich die gelieferten Resultate häufig nicht mit den Vorstellungen der Nutzerinnen und Nutzer. Während zum Beispiel Dall-E nicht selten Bilder liefert, die logische Fehler aufweisen oder nicht der gewünschten Gestaltung entsprechen, kann ChatGPT Missverständnissen zum Opfer fallen und eine falsche Tonalität oder Perspektive wählen. Diese Grenzen der modernen Generatoren liegen allerdings oft nicht allein in der Technik, sondern auch in den unzureichend formulierten Prompts.

Was einen guten Prompt ausmacht, ist eine Wissenschaft für sich und hängt maßgeblich von der jeweiligen künstlichen Intelligenz ab. Inzwischen ist mit dem Prompt Engineering sogar eine komplett neue Berufsdisziplin aus dem Bedarf an guten Prompts entstanden. Dieser neue Bereich bietet all jenen Chancen, die sich tiefer mit der KI auseinandersetzen wollen. Das können Grafikerinnen sein, die Tools wie Dall-E für die Erstellung visueller Inhalte nutzen möchten, aber auch SEO-Texter oder Redakteurinnen. Wichtig ist in jedem Fall Geduld, denn auch wenn KI-Tools komplexe Ergebnisse liefern können, gleicht der Weg dorthin oft eher dem Gespräch mit einem Kind.

Kommentieren