iX Special 2023
S. 150
Recht und Gesellschaft
Ausblick

Die Zukunft der KI – ohne physische Interaktion keine Intelligenz

Heilsbringer, Arbeitsplatzverschlinger oder Vernichter der Menschheit? Welchen Einfluss die aktuellen großen Systeme wirklich auf uns Menschen haben, ist noch lange nicht klar. Im Interview wirft Kristian Kersting, Professor für maschinelles Lernen an der TU Darmstadt, einen nüchternen Blick auf die KI-Zukunft.

Von Philipp Steevens

Bildgeneratoren und KI-basierte Chatbots sind unweigerlich in der Gesellschaft angekommen. Den Streit um die Bild-KI führen dabei besonders die Kunstschaffenden. Sie bangen um ihre wirtschaftliche Existenz und machen ihrem Zorn über das Verwenden von Werken als Trainingsbasis Luft. Jeder kann Bilder wie Künstler X. Y. erzeugen, der dafür jedoch weder zitiert noch entschädigt wird. Auf der Seite der Chatbots droht Unheil durch Fehlinformation, falsche Quellen oder erfundene Zusammenhänge. Der Fokus auf der technischen Seite liegt dabei gerade stark auf den großen Sprachmodellen und darauf, was man aus Transformern noch alles herausholen kann. Die Geschäftswelt sieht sich durch den aktuellen Strom an KI-Dialogsystemen und ihrer Anwendung vor anderen Problemen. Die einen befürchten das Ende der Websuche, wie wir sie kennen, und damit einen großen Verlust an Traffic. Auf der anderen Seite stehen die Angestellten, die sich stärker denn je fragen, ob ihr Job von einem Roboter besser oder günstiger erfüllt werden kann. Hier trifft es jetzt zum ersten Mal besonders die Wissensarbeit. Im Interview mit KI-Professor Kristian Kersting wirft iX einen kurz- und mittelfristigen Blick auf die kommenden Entwicklungen.

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