iX 4/2023
S. 70
Review
Private Cloud

ownCloud Infinite Scale mit Microservice-Architektur

Mit mehr als zehn Jahren Praxiserfahrung hat ownCloud seine als Dropbox-Alternative gestartete Software grundlegend überarbeitet. Für ownCloud Infinite Scale verspricht man, die Leistungsgrenzen der Plattform zu verschieben.

Von Dr. Udo Seidel

Vor über zehn Jahren trat ownCloud mit der gleichnamigen Datenaustauschplattform als LAMP-basierte – wobei das P hier für PHP steht – Alternative zu Dropbox an. Mittlerweile hat der Nürnberger Anbieter auch ein DSGVO-konformes SaaS-Angebot im Portfolio und konnte sich in den Jahren vor der Pandemie als zentrale Cloud-Software im Bereich Datenaustausch für die bayerischen Kommunen etablieren. Dabei zeigte sich, dass die Architektur in großen Umgebungen an die Grenzen der PHP-Leistungsfähigkeit stieß. Also zogen die ownCloud-Entwickler und -Architekten Bilanz: Was hatte sich in den letzten knapp 10 Jahren bewährt? Was passt nicht mehr so richtig? Welche Trends gilt es zu beachten? Das war die Geburtsstunde von ownCloud Infinite Scale – kurz oCIS. iX hat sich die Plattform genauer angesehen.

Ein neues Entwicklungsmodell

Für die Anwendungsarchitektur der oCIS-Plattform hat ownCloud quasi auf der grünen Wiese angefangen – allerdings ohne die Erfahrungen oder die Neuentwicklungen des letzten Jahrzehnts zu ignorieren. Der erste oCIS-Git-Commit stammt aus dem August 2019. Anstelle des recht „gemütlichen“ PHP wechselte man auf Go als Programmiersprache. Diese erfreut sich nicht nur bei Cloud-Enthusiasten großer Beliebtheit, sondern verspricht auch einen deutlichen Leistungszuwachs. Eine weitere technische Neuerung ist der Wegfall einer zentralen (relationalen) Datenbank. Im Cloud-Umfeld ist das fast ein natürlicher Schritt.

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