iX 5/2023
S. 14
Markt + Trends
Recht

KI-Regulierung: Viel Lärm um ChatGPT

Die allgemeine Nutzbarkeit des Chatbots ChatGPT hat zu einer breiten Diskussion um rechtliche, aber auch ethische Aspekte des Einsatzes von generativer künstlicher Intelligenz geführt.

Von Tobias Haar

Ende März erregte die Entscheidung der italienischen Datenschutzbehörde Garante per la Protezione dei Dati Personali (GPDP), ChatGPT in Italien „mit sofortiger Wirkung“ zu sperren, Aufsehen. Kanada, aber auch andere Länder haben angekündigt, die Vereinbarkeit von ChatGPT mit geltendem Recht zu überprüfen. Parallel dazu meldeten sich unter anderem Wissenschaftler öffentlich zu Wort. Unterdessen begibt sich die geplante KI-Regulierung der EU auf die Zielgerade.

Ihre Entscheidung, ChatGPT zu verbieten, begründet die GPDP mit der Verletzung datenschutz- und jugendschutzrechtlicher Vorgaben. Die Behörde erachtete die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) als auf die generative KI ChatGPT anwendbar, nachdem ein Datenleck Einsicht in fremde Nutzer- und sogar Zahlungsdaten ermöglicht hatte. Daraufhin warf sie dem Entwickler OpenAI vor, personenbezogene Daten ohne Rechtsgrundlage zu verarbeiten, und monierte die „massive Sammlung und Speicherung personenbezogener Daten zum Zwecke des Trainings der Algorithmen, die dem Betrieb der Plattform zugrunde liegen“. Die Ausführungen des Unternehmens zum Datenschutz genügen der Behörde nicht.

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