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Sechs Prozent aller Deutschen waren noch nie im Internet

Rund 3,4 Millionen, also etwa 6 Prozent aller Bundesbürger zwischen 16 und 74 Jahren, haben noch nie das Internet benutzt. Dies hat das Statistische Bundesamt beim Mikrozensus, der „kleinen Volkszählung“, ermittelt, bei der die Teilnehmer auch zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien in privaten Haushalten befragt wurden. In der Altersgruppe zwischen 65 bis 74 Jahren liegt der Anteil der Internetverweigerer bei 17 Prozent, bei den 45- bis 64-jährigen Bundesbürgern bei 5 Prozent, unter 45 Jahren sind nur noch 2 Prozent permanent offline. Deutschland liegt mit diesen Zahlen leicht unter dem EU-Durchschnitt von 7 Prozent. Die meisten Offliner gibt es in der EU in Griechenland und Portugal mit jeweils 14 Prozent, gefolgt von Bulgarien und Kroatien mit 13 Prozent. Der höchste Prozentsatz an Internetnutzern findet sich in Skandinavien, den Benelux-Ländern und Irland, dort sind im Durchschnitt nur 4 Prozent permanent offline. Weltweit sind laut Schätzungen Internationalen Fernmeldeunion (ITU) noch 34 Prozent der Menschen offline. (ulw@ix.de)

ICANN will neues Verfahren zu Domaindatenauskunft testen

Die Internet Corporation for Assigned Names and Numbers (ICANN) will ein neues zentrales System für die Weitergabe von Domaininhaberdaten an Strafverfolger und Rechteinhaber testen. Der System Registration Data Request Service (RDRS) soll als Pilotprojekt der privaten Netzverwalter noch in diesem Jahr starten. Er ist eine Alternative zum ursprünglich geplanten System for Standardized Access/Disclosure (SSAD), dessen Betrieb mit geschätzten 100 Millionen US-Dollar pro Jahr den Netzbetreibern zu teuer ist.

Für Behörden soll RDSRS in einer zweijährigen Testphase kostenlos sein, anschließend soll das ICANN die Entscheidung über SSAD noch einmal bewerten. Beide Systeme kommen als Nachfolger der herkömmlichen Whois-Datenbanken der Registrare infrage, die seit 2018 wegen der DSGVO keine frei zugänglichen Inhaberdaten mehr liefern dürfen.