iX 8/2024
S. 144
Medien
Buchmarkt

Enterprise-KI

Von Jürgen Seeger

Wie man generative KI zum nützlichen Businesswerkzeug macht, versuchen einige in den letzten zwei Jahren erschienene Bücher zu erklären. Wer es knapp und prägnant mag, ist mit den Taschenbüchern von Bernhard Wecke gut bedient, beide bei Springer Gabler in der Reihe „essentials“ erschienen. „Wachstum durch den Einsatz von Generativer KI“ beschränkt sich laut Untertitel auf den Einsatz im Marketing. Der Autor kommt nach einer kurzen, aber hinreichenden Einführung in die Funktionsweise von ChatGPT und LLM im zweiten Kapitel schnell zu einem konkreten Beispiel, der Formulierung eines Werbetextes für den Blog eines Baumarkts. Anhand dieses Beispiels weist er auf die Dos und Don’ts des Prompt Engineering hin und vergisst dabei auch nicht die mahnenden Hinweise in Richtung Ethik, Recht und Sicherheit. Kapitel drei beschreibt nicht nur KI-Tools zur Generierung von Text, Bild und Audio, sondern auch Analysewerkzeuge zur Auswertung von Kampagnendaten. In Kapitel vier geht es um Anwendungen im Marketing wie Hilfen bei der Konstruktion und Bewertung der Customer Journey, Kapitel fünf gibt den obligatorischen Ausblick auf die Zukunft. Eine umfangreiche Literaturliste unterstreicht den wissenschaftlichen Anspruch.

Das zweite hier besprochene Buch von Wecke dreht sich ebenfalls um den Einsatz von KI im Marketing. „Generative KI als neues Teammitglied im Marketing“ will ein Leitfaden für Marketingmanager sein. Es bewegt sich auf einer höheren Abstraktionsebene als sein anderes Buch, ähnelt dabei sehr den zahlreichen im Allgemeinen verhafteten Ratgebern für Führungskräfte und wird selten konkret. Dass etwa zu den Fähigkeiten des Marketingmanagements künftig neben kreativem Denken auch Prompt Engineering gehört, dachte man sich auch ohne die Lektüre dieses Buchs.

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