Mac & i 3/2016
S. 116
Hintergrund
Metal auf dem Mac
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Speed Metal

Was Apples neue Grafikschnittstelle am Mac bringt

Metal soll nicht nur 3D-Spiele unter OS X um bis zu 50 Prozent beschleunigen, sondern auch viele existierende Anwendungen beflügeln. Entwickler sind von der neuen API angetan und erste Tests liefern vielversprechende Ergebnisse. An einer Stelle hat Apple aber noch Nachholbedarf.

OS X nutzt seit jeher die 3D-Schnittstelle OpenGL (Open Graphics Library). Sie beschleunigt die grafische Oberfläche, bestimmte Funktionen in Anwendungen wie Photoshop und natürlich aktuelle 3D-Spiele. OpenGL ist eine ausgereifte API (Application Programming Interface, Programmierschnittstelle), mit der sich viele Entwickler gut auskennen. Zudem wird sie auch unter Windows und Linux eingesetzt, weshalb alle großen Grafikkartenhersteller OpenGL unterstützen.

Allerdings ist OpenGL inzwischen in die Jahre gekommen und unterstützt mehrere Funktionen moderner Hardware nicht, weshalb deren Performance-Potenzial stellenweise brachliegt. Dazu kommt, dass Apples OpenGL-Treiber als lahm gelten und die in OS X eingebaute OpenGL-Implementierung obendrein nicht dem aktuellen Stand entspricht. Obwohl die Khronos Group, die für OpenGL verantwortlich zeichnet, bereits im Sommer 2014 Version 4.5 verabschiedet hat, ist OS X seit Mavericks (10.9) bei OpenGL 4.1 stehen geblieben und setzt nur wenige Funktionen von 4.2 um. Das ist gerade für Spieleentwickler ärgerlich, die deshalb neuere, mächtige Features nicht nutzen können. So ärgerte sich Edwin Smith vom Spiele-Portierer Feral Interactive im Interview mit Mac & i darüber, dass er bei der Mac-Umsetzung von Tomb Raider keine Compute Shader nutzen konnte. Mit ihnen hätte er Performance und Detailgrad der Darstellung verbessern können (siehe Heft 5/2014, S. 31).

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