Ihr eigener Song

GarageBand für Einsteiger – Teil 1: Erste Arrangements

Besitzer eines Apple-Rechners bekommen ein sehr mächtiges Werkzeug zum Produzieren eigener Musik kostenlos. Wir zeigen Schritt für Schritt, wie Sie mit GarageBand umgehen – am Ende kommt Ihr eigenes Arrangement heraus, das Sie etwa in Ihren Videoclips als Hintergrundmusik verwenden, bei Soundcloud hochladen oder als Klingelton auf Ihrem iPhone verwenden können. Sie benötigen keinerlei musikalische Kenntnisse und keine weitere Hardware – versprochen.

Von Kai Schwirzke

Musikproduktion am Computer ist spannend und macht Spaß. Dennoch trauen sich viele Anwender nicht an ein eigenes Projekt heran, weil etwa musikalische Grundkenntnisse fehlen, keinerlei Zusatzequipment existiert oder man fürchtet, Musik-Software lasse sich nur schwer bedienen. Dabei hat sich Apple in seiner Einsteiger-App GarageBand viel Mühe gegeben, gerade diese Hürden aus dem Weg zu räumen. Allerdings ist das Programm nicht gerade vorbildlich dokumentiert, auch im Internet gibt es keine vollständige Bedienungsanleitung.

Mit Apples kleinem Tonstudio steigen Sie ein in die große, bunte Welt der computerbasierten Musikproduktion; sie können Ihre eigene Musik aufnehmen, mischen und mastern. Anschließend lässt sich das Werk beispielsweise in verschiedenen Audioformaten exportieren, in iTunes importieren, als Klingelton bereitstellen oder auf Soundcloud hochladen.

GarageBand unterstützt die Aufnahme von Audiospuren ebenso wie die Arbeit mit virtuellen Instrumenten und externen Klangerzeugern, die über den MIDI-Standard kommunizieren. Sie können also Ihren Gesang und Ihr Gitarrenspiel mit einem E-Piano aus dem Computer begleiten. Zu diesem Zweck hat GarageBand eine ganze Reihe sehr guter Instrumente im Gepäck. Um Audio aufzunehmen, benötigen Sie zusätzlich ein kleines Audiointerface, da Mac-Rechner die erforderlichen Eingänge nicht zur Verfügung stellen. Für Hobbyfilmer interessant: GarageBand erlaubt es auch, Videos einzuladen. Sie können dann Ihr letztes cineastisches Meisterwerk framegenau vertonen.

GarageBand stellt eine Reihe von Werkzeugen zur Editierung von Aufnahmen zur Verfügung. So korrigieren Sie Fehler in MIDI-Aufnahmen beispielsweise in der Pianorolle, Sie dürfen aber auch auf Standardnotation schalten. Dort ist das Beheben kleinerer Fehler allerdings deutlich schwieriger. Für Audio-Clips stellt GarageBand einen kleinen Audioeditor mit den allernötigsten Funktionen bereit.

Den Vorrat an virtuellen Effekten und Instrumenten ergänzen Sie jederzeit durch Plug-ins von Drittanbietern. Wichtig ist, dass deren Software-Module das AU-Format unterstützen. Da Audio Units aber zu den Schnittstellen-Standards zählen, werden Sie kaum auf Schwierigkeiten stoßen. Es gibt sogar eine Reihe von Enthusiasten, die ihre Plug-ins als Freeware anbieten. Diese Effekte müssen oft den Vergleich mit teurer Kauf-Software nicht scheuen.

GarageBands großer Bruder hört auf den Namen Logic Pro X und kostet im App Store 200 Euro. Diese professionelle Produktions-Software wird in vielen Studios und von zahlreichen Komponisten weltweit eingesetzt. Im Vergleich zu GarageBand bietet es viele fortgeschrittene Funktionen, vor allem die Mischfunktionen sind wesentlich weiter entwickelt. Projekte können problemlos von GarageBand in Logic Pro X importiert werden.

Die kleinere Ausführung von GarageBand auf iOS-Geräten bietet zwar einen prinzipiell ähnlichen Funktionsumfang, verfolgt indes ein anderes Bedienkonzept. So legt die iOS-Version großen Wert auf automatische Spielhilfen, die unter OS X so zunächst nicht zur Verfügung stehen. Auch besitzt die iOS-Fassung nicht alle Sounds des großen GarageBand. Unseren Workshop können Sie also nicht ohne Weiteres auf iOS-Geräte übertragen. Aber wiederum gilt: Unter iOS erstellte Projekte können unter OS X importiert werden. Andersherum funktioniert das nicht.

Falls GarageBand nicht auf Ihrem Mac vorinstalliert war, können Sie sich die Software für 5 Euro aus dem App Store besorgen. Sie benötigen dazu mindestens OS X 10.10.

Deshalb zeigen wir in unserem Workshop, wie leicht sich mit GarageBand ein Song einspielen lässt. Mit dem Rüstzeug von Teil 1 können Sie sich bereits an eigene Variationen und Experimente heranwagen, wir empfehlen jedoch, dazu den Workshop zunächst komplett zu lesen. Sie benötigen lediglich einen halbwegs aktuellen Mac mit der aktuellen Version von GarageBand (10.1, siehe auch Kasten auf Seite 106). Für die Audioausgabe verwenden Sie die integrierte Soundkarte, und als Musikeingabegerät kommt die normale Mac-Tastatur zum Einsatz. Wenn Sie mögen, können Sie externe Lautsprecher oder einen Kopfhörer an Ihren Mac anschließen, dann lassen sich Details besser hören. Notwendig ist aber auch das nicht, um unserem Crashkurs zu folgen.