Mac & i 1/2017
S. 145
Mac-Spiele
Taktik, Puzzle

Auf leisen Sohlen

In Shadow Tactics schleicht man durch das historische Japan.

Einen echten Ninja erkennt man daran, dass man ihn nicht sieht.

Zum Spielbeginn hämmern die Kanonen des Shogun auf die gegnerischen Mauern. Doch nicht sie bringen die Stadt zu Fall, sondern ein einzelner Ninja, der von innen die Tore öffnet. Dies ist die Ouvertüre für die Spielidee: Statt mit einer Armee zieht man mit einem Trupp aus fünf Spezialisten in die Schlacht, schlüpft unbemerkt durch die feindlichen Linien und erledigt dort geheime Missionen. Alle haben einzigartige Fähigkeiten. Der träge, aber mächtige Samurai Mugen streckt mehrere Gegner auf einmal nieder, Ninja Hayato erklimmt Dächer, Geisha Aiko mischt sich unbemerkt unter die Feinde, Scharfschütze Takuma tötet aus sicherer Distanz und Diebin Yuki ist eine Expertin im Fallenstellen.

Ihre Fähigkeiten müssen geschickt kombiniert werden, denn sie sind stets in der Unterzahl. Wird ein Agent entdeckt, bedeutet das fast immer den sicheren Tod. So schleicht man also vorsichtig von einem Versteck zum nächsten und lockt Wachen in dunkle Ecken, um sie dort leise zu beseitigen. Das erfordert Geduld und die Beherrschung der richtigen Tastaturkürzel, um die Helden auch in hektischen Momenten noch richtig zu koordinieren. Bis das sitzt, ist die Schnellspeicherfunktion das wichtigste Hilfsmittel gegen Frust.

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Dem Ingenieur ist nichts zu schwör

Shenzhen I/O macht Spieler zu Produktentwicklern und trainiert dabei abstrakt logisches Denken.

Mit der Zeit blickt man auch bei komplexen Schaltungen durch.

Als Angestellter eines chinesischen Elektronikherstellers versieht man diverse Produktkonzepte mit einem funktionierenden Innenleben. Der Spieler übernimmt also eher die Rolle Steve Wozniaks als die von Steve Jobs.

Die Aufträge der fiktiven „Shenzhen Longteng Electronics” reichen von blinkenden Überwachungskamera-Attrappen bis zum Bassverstärker eines Soundsystems. Damit diese auch wirklich funktionieren, wählt man vorgefertigte Bauteile aus, verbindet sie zu einer Schaltung und programmiert sie mit einer hardwarenahen Programmiersprache. Mit wenigen Zeilen Code werden so Ein- und Ausgangssignale gelenkt, verändert und weitergeleitet. Ein automatisierter Test prüft, ob das Ergebnis den Erwartungen entspricht.