Mac & i 1/2017
S. 102
Praxis
Cloud-Verschlüsselung
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Datenschützer

Cryptomator verschlüsselt Dateien zum Speichern in der Cloud

iCloud Drive, Dropbox & Co. erleichtern das Arbeiten über mehrere Rechner hinweg enorm, schützen die Privatsphäre ihrer Nutzer aber nur unzureichend. Hacker und Spione können im Zweifel alles mitlesen. Da hilft nur, die Daten selbst zu verschlüsseln. Mac & i zeigt, wie man mit der kostenlosen App Cryptomator Daten in der Cloud unlesbar für andere ablegt und was man dabei beachten muss.

Cloud-Speicherdienste halten wichtige Daten immer und überall auf dem neuesten Stand. Wer will schon einen USB-Stick mit sich herumschleppen, wenn das iCloud Drive die Daten bequem automatisch synchronisiert? Wäre da nur nicht das Problem mit den potenziellen Mitlesern. Keiner der großen Cloud-Dienste bietet Ende-zu-Ende-Verschlüsselung an. Das heißt: Hacker, gelangweilte Mitarbeiter beim Anbieter, NSA-Spione und Strafverfolger mit richterlichem Beschluss haben Zugriff auf Ihre Urlaubsfotos und Dokumente. Wer mit brisanten Daten wie beispielsweise Geschäftsgeheimnissen hantiert, kann und darf dieses Risiko nicht eingehen. Und wie unangenehm ein Einbruch in den Cloud-Speicher auch bei privaten Daten sein kann, hat der Promi-Hack „The Fappening“ im Jahr 2014 eindrucksvoll gezeigt. Damals wurden Hunderte intime Fotos aus iCloud-Konten entwendet und im Internet veröffentlicht.

Zwar gibt es spezialisierte Cloud-Anbieter, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung versprechen und die Daten im Client verschlüsseln, etwas Vertrauen muss man aber auch diesen Produkten entgegenbringen. Wenn der Cloud-Anbieter das Client-Programm bereitstellt, kann er auch Hintertüren einbauen. Darum setzt man Cloud-Speicher und Verschlüsselung möglichst unabhängig voneinander um. Das hat auch den Vorteil, dass man unabhängig von der Verschlüsselungslösung die überall verfügbaren Apps der großen Anbieter nutzen kann.