Mac & i 3/2017
S. 8
Report
Apples Übernahmen
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Auf Schnäppchenjagd

Die Strategie hinter den Firmenübernahmen von Apple

In den letzten Jahren hat Apple über 80 Firmen aufgekauft, zuletzt mehrere im Bereich Augmented Reality, Künstliche Intelligenz und Gesundheit. Wir haben recherchiert, was Tim Cook & Co. mit dem Wissen und den Leuten anfangen könnten.

Am wichtigsten für die Geschichte und den Wiederaufstieg Apples war klar die Übernahme von Steve Jobs’ zweitem Unternehmen NeXT im Jahr 1997. Für 400 Millionen Dollar – aus heutiger Sicht ein Schnäppchen – kam nicht nur der einstige Gründer zurück, sondern auch das Betriebssystem NeXTstep als Grundlage von OS X zu Apple. Zuvor hatte man sich in Cupertino mit mehreren Versuchen, selbst einen Nachfolger des klassischen MacOS zu programmieren, in eine Sackgasse manövriert.

15 Jahre später musste Tim Cook im Zusammenhang mit dem völlig verpatzten Start der Apple-Karten in iOS 6 ebenfalls eingestehen, dass sein Unternehmen nicht in der Lage war, sich aus eigener Kraft aus einer misslichen Situation zu befreien. Die Apple-Karten sahen zwar hübsch aus, aber viele Ortsinformationen und Routenvorschläge stimmten nicht. Allein im Jahr 2013 übernahm Apple vier Geo-Firmen, um die Probleme zu lösen: Locationary, HopStop.com, Embark und BroadMap. 2015 landete außerdem das Unternehmen Coherent Navigation aus San Francisco bei Apple, ein Anbieter für hochpräzise Satellitennavigation. Sie alle dürften vergleichsweise preiswert gewesen sein.