Mac & i 1/2018
S. 3
Editorial
Kai Schwirzke

Das fängt ja gut an!

Apple tut nichts mehr für Profis? Will nur noch an Massen von Consumern verkaufen? Von wegen! Der neue iMac Pro begeistert mich: Edles Outfit, feinste Komponenten und Rechenleistung, bis der Arzt kommt. Oh ja, selbst die „kleine“ Ausführung mit acht Kernen hat für viele Anwendungen hinreichend Schmackes unter der Haube. Apples Charme- und Leistungsoffensive kommt allerdings keine Sekunde zu früh. Frustriert haben vor allem Profis aus dem Kreativbereich Cupertino den Rücken zugekehrt und mit der Windows-Welt angebandelt. Hier gibt es Arbeitsgeräte für jeden Anspruch und jedes Budget in Hülle und Fülle. Oft günstiger als bei Apple, aber längst nicht so sexy.

Ich bin sicher, dass Apple mit den neuen iMac-Pro-Modellen zahlreiche Exilwillige zum Bleiben und Emigranten zur Rückkehr bewegt. Natürlich zetern Kritiker, dass alles viel zu teuer sei, der Aufschlag für große SSDs zum Beispiel maßlos übertrieben. Zweifelsohne: 5500 Euro für das Einstiegsmodell sind kein Pappenstiel, von den 15 000 Euro für den größten 18-Kerner ganz zu schweigen. Und auch ich frage mich, ob eine 2-TByte-SSD tatsächlich 1000 Euro Aufschlag rechtfertigt.

Dennoch turnt mich das Gesamtpaket an. Denn Apple hat beim iMac Pro vieles richtig gemacht und leistungsstarke Technik in ein sehr ansprechendes Äußeres verpackt. Rechnet man die Einzelkomponenten zusammen, wird schnell klar, dass die Preisgestaltung so überzogen nicht ist, wie an Stammtischen und in Facebook-Kommentaren gern behauptet wird.

Außerdem macht es einfach Spaß, mit dem iMac Pro zu arbeiten – ein Faktor, der gerade im Kreativbereich gar nicht zu überschätzen ist. Dass darüber hinaus viel weniger Zeit fürs Warten draufgeht, etwa beim Herausrendern eines Songs aus Cubase oder Logic Pro, nehmen nicht nur Profis dankbar zur Kenntnis. Falls Sie's noch nicht wussten: An einen iMac Pro darf man zwei weitere 5K-Monitore anschließen – ein Traum für alle Video- und Audiospezialisten.

Während diese Zeilen entstehen, heißt es Abschied nehmen. Unser Testmodell muss uns schon wieder verlassen. Das ist einerseits sehr schade, doch andererseits weiß ich, dass bald Nachschub in der Redaktion eintreffen wird: nagelneue Mac Pros – im Unterschied zu den iMac Pros angeblich sogar aufrüstbar. Lecker!

Unterschrift Kai Schwirzke Kai Schwirzke