Mac & i 2/2019
S. 84
Test
Erweiterte Realität
Aufmacherbild
The Machines ist derzeit sicher eines der beeindruckendsten AR-Spiele für iOS.

Von nützlich bis faszinierend

Augmented Reality: Apps, die es sich auszuprobieren lohnt

AR-Apps blenden künstliche Objekte in die reale Umgebung ein, beinahe, als wären sie tatsächlich da. Das soll ganz neue Anwendungen und Spiele ermöglichen. Apple-Chef Tim Cook sagt sogar, Augmented Reality werde einst „alles verändern“. Wir haben uns angesehen, was heute schon geht, und stellen 11 interessante Beispiele vor.

Hersteller Directive Games holt aus ARKit 2 heraus, was derzeit geht: The Machines bietet eine beeindruckende Grafik, fesselnden, positionsabhängigen Raumklang, spannende Mehrspielermodi und eine Spielarena, die weit über die Bildschirmgröße hinausgeht. Die Mission lautet: mit den eigenen Truppen die Vorposten und letztlich die Basis des Gegners zerstören. Neben mobilen Waffensystemen stehen dazu Abwehrtürme zur Verfügung. Jede detailverliebte und topografisch stark strukturierte Map bietet gleich mehrere Wege, über die man zur Feindbasis gelangt, und die es zu sichern gilt. Wie bei klassischen Tower-Defense-Spielen muss man geschickt die richtigen Waffen stationieren, deren Eigenschaften jeweils gegen andere Gegnertypen Wirkung zeigen. Das gelang im Test ebenso einfach wie bei 2D-Titeln ohne AR-Funktion. Basis und mobile Einheiten erinnern an Strategie- und Aufbauspiele wie Command & Conquer, ohne allerdings deren Komplexität zu erreichen. Weil die Landschaften zahlreiche Gelegenheiten bieten, die Einheiten in Deckung gehen oder aus dem Hinterhalt angreifen zu lassen, ist es durchaus sinnvoll, sich um das Spielfeld herum zu bewegen. So erhält man auch Einblick in den letzten Felswinkel. Als Gegner kommen Spieler, die sich physisch am selben Ort befinden, ebenso infrage wie über das Internet verbundene. Das beste Spielerlebnis erzielten wir mit einem 12-Zoll-iPad, Kopfhörern und einem Tisch, um den herum wir uns frei bewegen konnten.

Im Unterschied zur virtuellen Realität, die man mit einer VR-Brille betritt, welche die Umgebung komplett ausblendet, will die Augmented Reality sie erweitern: AR-Apps zeigen auf dem iPhone, iPad – oder später womöglich auf einer AR-Brille – ein Live-Bild der eingebauten Kamera und blenden dazu passend Gegenstände, Hinweise oder Objekte, ja ganze Spielwelten mit der richtigen Größe und Perspektive ein, die sie in Echtzeit berechnen. Man kann näher heran oder weiter weg gehen, den Blickwinkel verändern, um die AR-Objekte herumlaufen und sie mit den Fingern manipulieren.