Mac & i 3/2020
S. 3
Editorial

Geht doch!

Was haben wir nicht alle immer wieder geschimpft: Das iPhone ist zu teuer! Und dann kommt Apple recht überraschend mit einem Gerät für weniger als 500 Euro auf den Markt. Willkommen, iPhone SE!

Im handlichen Gehäuse des iPhone 8 haben die Ingenieure tatsächlich den schnellsten Prozessor verstaut, der auch im iPhone 11 Pro seine Dienste verrichtet: der A13 Bionic verbläst jedes Android-Handy. Dabei hätte Cupertino ebenso gut auf den Vorgänger A12 zurückgreifen können, der wäre locker schnell genug. Auch mit Dual-SIM, Wi-Fi 6 und Gigabit-LTE ist das iPhone SE State of the Art.

Und trotzdem kostet das Volks-iPhone nur halb so viel wie das iPhone 11 Pro. Wahnsinn! Freilich kann man über die hier und da notwendigen Sparmaßnahmen nörgeln, zum Beispiel, dass es statt Face ID nur Touch ID und Home-Button gibt. Aber hey, ein paar Features müssen die teuren Topmodelle schon exklusiv haben.

Und ganz ehrlich: Wie viele Anwender benötigen tatsächlich ein ausgeklügeltes Kamerasystem mit drei Linsen oder ein OLED-Display? Viele von uns möchten doch einfach nur telefonieren und surfen, gelegentlich ein gelungenes Foto schießen oder Messages checken und mal zocken, ohne dass es ständig ruckelt. Das geht alles mit dem SE. Den Rotstift hat Apple meiner Ansicht nach an der richtigen Stelle angesetzt. Kleine Randnotiz: In Corona-Zeiten mit Maskenpflicht erweist sich Touch-ID sogar als Segen.

Kurzum: Ich bin begeistert und empfehle das neue iPhone all meinen Freunden und Bekannten, die bislang über die Mondpreise bei Apple geklagt haben. Wenn Apple das SE weiterhin hegt und pflegt, wird es für die Android-Konkurrenz auf lange Sicht richtig eng, gerade auch im Hinblick auf deren eher mäßig gepflegtes Betriebssystem. Also Apple: Weiter so!

Kai Schwirzke

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