Mac & i 6/2020
S. 104
Report
Sucht und Depression
Bild: stock.adobe.com, De Visu

Die Suchtmaschinen

Wenn Kinder und Jugendliche von iPhone und iPad abhängig werden

Kinder und Jugendliche neigen im Umgang mit digitalen Geräten zu suchtähnlichem Verhalten. Was ist da wirklich dran? Und was kann man tun? In der Medien­pädagogik erprobte Tipps und Regeln helfen, wenn aus der Begeisterung Sucht wird.

Von Thomas Feibel

Seit Paul (14) ein iPhone besitzt, legt er es kaum noch aus der Hand. Immerzu hat er es in Griffnähe. Im Bett, beim Essen, bei den Hausaufgaben und sogar auf dem Klo. Seine Mutter ist nur noch genervt, weil ihr Sohn kaum noch ansprechbar ist. Ständig muss sie ihn bei den Mahlzeiten ermahnen, das Gerät nicht bei Tisch zu nutzen. Meistens ignoriert er das geflissentlich. Nimmt ihr Ton an Schärfe zu, reagiert auch ihr Sohn ungehalten. Als sie ihm schließlich mit Handy-Entzug droht, rauscht Paul wütend davon und schlägt laut mit den Türen. Wenn sie ihm jetzt zur Strafe sein iPhone wegnimmt, eskaliert die Situation – wie schon unzählige Male zuvor.