Mac & i 3/2021
S. 114
Report
Apple Car
Bild: amazing-appl e-logo, wallpaperaccess.com; Montage: Mac & i

Das größte aller Devices

Stand der Dinge beim Apple Car

Über ein Auto von Apple wird schon seit über sechs Jahren spekuliert. In Fahrt gekommen ist es bislang nicht. Nachdem viele Beobachter das Vorhaben schon abgeschrieben hatten, kommt nun wieder Bewegung in das geheimnis-umwitterte „Projekt Titan“.

Von Christoph Dernbach
Der EQS ist der erste Mercedes, der als Elektroauto konzipiert wurde. Die vollelektische S-Klasse begeisterte die Autotester mit ihrem extrem niedrigen Luftwiderstand und der Oberklasse-Ausstattung. Sie soll im zweiten Halbjahr 2021 auf den Markt kommen
Der Porsche Taycan ist das erste rein elektrische Auto des Sportwagenherstellers und seit gut einem Jahr auf dem Markt. Die Turboversion kommt auf maximal 761 PS. Der 2,3 Tonnen schwere Fünfsitzer beschleunigt binnen 2,8 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 und erreicht 260 km/h Spitze.
Der VW ID.6 setzt nach dem ID.3. und dem ID.4 als jüngstes Modell auf dem „Modularen E-Antriebs-Baukasten“ von Volkswagen auf. Der größere SUV ID.6 X wird zunächst nur in China angeboten.
Volkswagen AG
Der vollelektrische Sportwagen e-tron GT von Audi ist technisch mit dem Porsche Taycan verwandt. Er soll vor allem in den USA dem Tesla Model S Konkurrenz machen.
Der Tesla Roadster (2. Generation) ist eine Neuauflage des Sportwagens, den Tesla von 2008 bis 2012 im Angebot hatte und soll 2022 auf den Markt kommen. Angeblich kann man mit dem Wagen in unter zwei Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. 
Ob der M-Byte des chinesischen Startups Byton jemals auf den Markt kommen wird, steht in den Sternen. Der Wagen wurde 2019 auf der IAA präsentiert, das Unternehmen geriet aber durch Corona in die Schieflage. Im Januar 2021 stieg Apple-Partner bei Byton ein.
Der Hyundai Ioniq 5 hat den Preis eines Mittelklasseautos, überzeugt aber mit Leistungswerten und Funktionen der Oberklasse. Da er mit 800-Volt-Technik arbeitet, braucht er zum Aufladen von 10 auf 80 Prozent im besten Fall nur 18 Minuten.
Der Polestar 2 des Joint Ventures von Volvo und dem chinesischen Autokonzern Geely wurde kürzlich vom BBC Top Gear Magazin zum besten Allrounder gekürt. Den Testern gefiel vor allem, wie alltagsfreundlich das E-Fahrzeug aus China ausgefallen ist.

Beim nächsten großen Ding setzt Apple auf Hilfe aus Deutschland: Der von Porsche abgeworbene Fahrwerks- und IT-Experte Manfred Harrer (48) soll maßgeblich dazu beitragen, dass das Apple Car tatsächlich auf die Straße kommt. Harrer war beim Stuttgarter Sportwagenbauer bis Ende März für die Cayenne-Baureihe zuständig. Jetzt steht auf seinem LinkedIn-Profil als Arbeitgeber nur „XXX“, obwohl sich längst herumgesprochen hat, dass Harrer nach Kalifornien aufgebrochen ist. Er hat die Herausforderung von Apple-Chef Tim Cook angenommen, „nur das Beste vom Besten“ bei der Entwicklung eines Automobils abzuliefern.

Die Abwerbung des wichtigen Porsche-Managers ist ein wichtiges Indiz dafür, dass es Apple nun tatsächlich ernst meint, ins Mobilitätsgeschäft einzusteigen. Der kalifornische Konzern tut sich dabei aber ungewohnt schwer. Obwohl Geld für Forschung und Entwicklung im Übermaß vorhanden ist – und auch schon etliche Milliarden US-Dollar in das „Projekt Titan“ geflossen sind (siehe Mac & i Heft 3/2015, S. 8), bewegte sich Apple jahrelang nur auf der Stelle. Unterdessen stieg Tesla zum Weltmarktführer auf. Und etliche Start-ups – vor allem aus China – bereiten sich darauf vor, den Markt der Elektrofahrzeuge von hinten aufzurollen.