Mac & i 1/2021
S. 118
Praxis
Dateisynchronisation
Bild: pikisuperstar, Freepik; Montage: mac & i

Abgleichkommando

Dateien und Ordner synchronisieren mit rsync

macOS sichert zwar Backups per Time Machine bequem auf externen Medien, doch wer große Datenmengen zwischen lokalen Macs oder übers Netzwerk synchronisieren möchte, bekommt dafür keine passende App mitgeliefert. Im Terminal gibt es aber ein sehr mächtiges Tool dafür, das die Daten sogar verschlüsselt im Netzwerk überträgt. Willkommen in der Welt von rsync.

Von Heike Jurzik und Wolfgang Reszel

Das vom Entwicklerteam der mächtigen Netzwerksoftware Samba stammende Tool rsync ist speziell zum Abgleich geschrieben worden und arbeitet stets in eine Richtung: von der Quelle zum Ziel. Es sieht vor dem Abgleichen nach, welche Änderungen es zwischen beiden gibt, und vergleicht dazu unter anderem die Größe und den Zeitpunkt der letzten Änderung der Dateien miteinander. Nur wenn es Unterschiede gibt, kopiert das Programm neuere Daten vom Quellordner zum Zielordner oder löscht nicht mehr benötigte Dateien vom Ziel. Eine bidirektionale Synchronisation bietet rsync nicht. Für diesen Spezialfall eignet sich Unison, das aber erst installiert werden muss und nicht Gegenstand dieses Artikels ist.

rsync punktet bei großen Datenmengen, denn es überträgt gegebenenfalls nur fehlende Teilstücke einer Datei (Delta-Transfer). Beim Transport setzt es auf die SSH-Verschlüsselung, kann Daten während des Transfers außerdem komprimieren, mit einer vom Benutzer festgelegten Bandbreite arbeiten und einzelne Dateien ausschließen. Auf Wunsch behält rsync Dateieigenschaften wie Zugriffsrechte, Benutzer, Gruppe und erweiterte Attribute (xattr) von macOS bei.