Welcome back, Mac!

Totgesagte leben bekanntlich länger. Und totgeredet haben den Mac seit langer Zeit viele „Experten“. Zu langweilig, zu lahm, zu laut, zu teuer. Ohnehin gab es auch herstellerübergreifend allerlei Prophezeiungen, das Schicksal aller Desktop-Rechner sei bereits besiegelt. Lang lebe das Tablet!

Apple hat zu alledem stets geschwiegen. Denn das Unternehmen hatte seine Pfeile gegen die Mitbewerber längst im Köcher. Wir sehen gerade nur die ersten, die Cook & Co abschießen.

Der Apple-Klientel gefällt die neue Marschrichtung offenkundig: Der mit dem Verkauf von Macs generierte Umsatz, angefeuert durch die M1-Familie, stieg um sagenhafte 70 Prozent. Ich bin überzeugt, dass sich der positive Trend in diesem Jahr mit den erwarteten neuen Macs fortsetzen wird. Ein M2 mit der doppelten Rechenkraft eines M1? Ein Traum! Ein Mac Pro mit 40 Kernen? Krass! Die Strategie, längerfristig und unaufgeregt zu handeln, hat Hand und Fuß. Sie zahlt sich wortwörtlich aus.

Freilich darf sich Apple nicht auf den Lorbeeren ausruhen. Noch plagen die neuen Macs eine Reihe von Kinderkrankheiten. Die Grenze von 16 GByte RAM hält so manchen vom Umstieg ab. Unverständlich finde ich auch, warum die neue Tastatur mit Touch ID nur mit dem iMac zu kaufen ist.

Außerdem sollte Apple endlich die unsinnige Trennung von iOS/iPadOS und macOS auflösen und das Beste aus beiden Welten kombinieren. Microsofts Surface-Geräte gehen meines Erachtens in die richtige Richtung. Ich mag einfach nicht immer MacBook und iPad mit mir herumschleppen.

Auch dass der Windows-Support nur mit Schnecken­tempo voranschreitet, lässt mich ratlos zurück. Apple wusste doch ganz genau, dass viele Anwender PC-Programme auf dem M1 ausführen müssen. Inzwischen lassen sich viele Windows-Programme auf den neuen Macs virtualisieren, wie mein Kollege Thomas Kaltschmidt ab Seite 24 berichtet.

Endlich weht wieder frischer Wind durch das zuletzt beängstigende Vakuum des Mac-Universums. Hoffen wir, dass Apple diesen Schwung aufnimmt und uns weiterhin mit mutigen Ideen begeistert.

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