Mac & i 1/2022
S. 55
Hintergrund
iPhone und Watch in der Medizin

Im Dienste der Medizin

Mediziner analysieren mit iPhone und Apple Watch den Verlauf und das Fortschreiten von Erkrankungen

Wissenschaftler untersuchen seit Längerem, wie sie über EKG, Puls und Sauerstoffsättigung hinaus weitere Sensoren von Apple Watch und iPhone einsetzen können. Das Potenzial der Hardware und der Frameworks ist hoch. Doch Apple setzt den Entwicklern auch Grenzen.

Von Inge Schwabe

Auf der ganzen Welt beschäftigen sich Forscher mit den Einsatzmöglichkeiten von Apple Watch und iPhone in der Medizin (siehe Mac & i Heft 3/2019, S. 128). 2015 startete etwa die University of Rochester in New York eine Studie, die mit einer App namens „mPower“ auf dem iPhone die Geschicklichkeit, das Gleichgewicht, den Gang und das Gedächtnis von Parkinson-Patienten analysierte. Die Testergebnisse glichen die Forscher mit Vorkommnissen im Tagesablauf und mit dem persönlichen Befinden der Teilnehmer ab, um daraus zu schließen, wie Bewegung, Schlaf und die Stimmung der Parkinsonpatienten deren Symptome verbessern oder verschlechtern.

Dr. Keywan Sohrabi, Professor am Institut für Medizinische Informatik der Justus-Liebig-Universität Gießen, beschreibt das idiopathische, also das ohne eine erkennbare Ursache und nicht durch eine andere Krankheit hervorgerufene Parkinsonsyndrom als eine der häufigsten neurodegenerativen Erkrankungen, die sowohl mit motorischen als auch mit nicht-motorischen Symptomen einhergeht.