Mac & i 2/2022
S. 3
Editorial

Apple hört wieder zu

Leonhard Becker

Mit HDMI, SD-Kartensteckplatz und MagSafe hat das schnelle MacBook Pro 2021 gleich drei bitter vermisste Schnittstellen zurückgebracht. Das erspart lästiges Jonglieren mit Adaptern und stellt für viele Nutzer einen erheblichen Komfortgewinn dar. Beim neuen Mac Studio war Apple sogar bereit, wieder Anschlüsse auf der Vorderseite zu integrieren. Das gab es schon geschlagene zehn Jahre lang nicht mehr an einem Mac.

Statt dem rein ästhetischen Ideal einheitlicher Schnittstellen und penibel aufgeräumter Schreibtische nachzuhängen, beugt sich Apple damit den Alltagsanforderungen und lässt Kundenwünsche nicht einfach abperlen. Selbst für große USB-A-Ports auf der Rückseite des Mac Studio war sich der Hersteller nicht zu schade – bravo! Da sehe ich gerne darüber hinweg, dass die kastige Form des Mac Studio wohl keine Design-Preise gewinnt.

Der Mac Studio ist zudem wieder ein Desktop-Mac mit Profi-Leistung, dessen Einstiegspreis unter 2500 Euro liegt und nicht erst weit jenseits der 5000-Euro-Marke beginnt. Obendrein hat Apple den oft geäußerten Wunsch nach einem auf Macs ausgelegten externen 5K-Monitor erfüllt. Den Testbericht von Mac Studio mit M1 Max / M1 Ultra und Studio Display lesen Sie auf Seite 12.

Viele schwer nachvollziehbare und im Alltagseinsatz frustrierende Produktentscheidungen der letzten Jahre bügelt Apple damit Schritt für Schritt aus. Im Zusammenspiel mit dem großen Umzug auf Apple-Chips ist das beste und leistungsfähigste Line-up seit Jahren entstanden, vom MacBook Air bis hinauf zum Mac Studio mit M1 Ultra. Unzuverlässige Butterfly-Tastaturen in MacBooks, lahme magnetische Festplatten im iMac und veraltete, heiß laufende Prozessoren sind passé.

Jetzt wartet nur noch der Mac Pro auf seine Neuauflage – wir sind gespannt.