Make Magazin 2/2016
S. 144
Bücher

Biohacking

Gentechnologie für alle

Wer einen Einstieg und Überblick zur Biohacking-Szene sucht, wird mit diesem Buch sicher fündig. Es ist aufgeteilt in Theorie, Praxis und einen Ausblick. So werden zunächst die grundlegenden Kenntnisse der Mikro-, Molekular und Evolutionsbiologie vermittelt, die fürs Biohacking interessant sind. Anschließend geht es um die notwendige Laborausstattung von Autoklav bis Zentrifuge. Der Fokus liegt auf Open Hardware, die sich mit einem begrenzten Budget selbst zusammenbauen lässt.

Im letzten Buchdrittel „Perspektive“ widmet sich der Autor den rechtlichen, ethischen und gesellschaftlichen Fragen. Er beleuchtet DIY-Biologie im Spannungsfeld zwischen unsicheren Berufsaussichten für Biologen, notwendiger Laborautomation und den immer populärer werdenden Bürgerwissenschaften. Um den aktuellen Stand der Forschung, wie etwa das CRISPR/Cas-System, geht es hier nicht, dafür gibt es einen fundierten Einblick ins Biohacking. hch

Der kleine Hacker

Roboter konstruieren und programmieren

Die Buchreihe „Der kleine Hacker“ von Franzis richtet sich an technikaffine Kinder und Jugendliche. Mit dem ersten Band konnte man die Programmierung in Scratch erlernen, im vorliegenden Buch, das ab 10 Jahren empfohlen wird, geht es um den Bau von kleinen Laufrobotern.

Nach einem Therorieteil quer durch die Grundlagen elektronischer Bauteile beginnt das Buch mit einfachen Zahnbürstenrobotern und widmet sich dann hauptsächlich verschiedenen Laufrobotern steigender Komplexität. Schön ist dabei, dass die meisten Projekte zu großen Teilen aus PC-Schrott bestehen. Der Autor lädt immer wieder dazu ein, alte Hardware wie PC-Mäuse, Drucker und Laufwerke auseinanderzunehmen, um darin viele nützliche Teile zu verwenden. Konstruiert wird meist mit der Heißklebepistole. Checklisten helfen bei der Fehlersuche.

Abgesehen von der etwas chaotischen Gestaltung überzeugt das Buch mit seinen ausführlichen Anleitungen und schafft es, angehende „kleine Hacker“ und ihre erwachsenen Begleiter zum Basteln zu bringen. phs

3D-Druck für Anspruchsvolle

Mit dem Ultimaker perfekte Werkstücke erstellen

Der Titel weckt hohe Erwartungen, die das Buch aufgrund der guten Strukturierung, der auch für Anfänger verständlichen Beschreibungen und vieler Praxistipps erfüllt. Im ausführlichen Einführungskapitel beschreibt Christian Rattat Grundlagen des 3D-Drucks und betont, wie wichtig es ist, sich in die Technik der Maschine einzuarbeiten. So widmet sich die Hälfte des Buches dem Bau des Ultimaker-Originals und dessen Erweiterungen und Verbesserungen. Obwohl die englischsprachige Hersteller-Anleitung den Bau gut beschreibt, bleiben einige Fragen offen, die Rattat mit vielen Detailfotos klärt. Hält man sich an seine Anleitung, bringt der erste Druck ein gutes Ergebnis. Zusätzlich erläutert Rattat, welche Fehler sich beim Drucken auftun können, und wie man sie vermeiden kann. Dies ist auch für andere Drucker nützlich.

Durch zahlreiche Tabellen, Darstellungen und Infoboxen bleibt das Buch trotz der vielen Themen übersichtlich. Rattat ist es gelungen, die Eigenschaften der verschiedenen Druckmaterialien und die dazu benötigten Druckereinstellungen zusammenzustellen, wodurch das Buch auch lange nach den ersten Schritten ein gutes Nachschlagewerk bleibt. Das Buch ist ideal für jeden, der sich für den Ultimaker-Original-Bausatz entschieden hat. Lilli Stoffels/hch

Making-Aktivitäten mit Kindern und Jugendlichen

Handbuch zum kreativen digitalen Gestalten

Die Autorinnen und Autoren bieten mit „Making mit Kindern“ einen Einstieg für Menschen, die pädagogisch arbeiten, aber noch nichts von der Maker-Bewegung gehört haben. Die ersten 22 Seiten des als PDF gratis downloadbaren Übersichtswerks enthalten Grundlagen wie eine Definition (samt Literaturangaben) des Begriffs „Making“ und weiterer Termini wie „IoT“, eine Auflistung der notwendigen Werkzeuge und eine ausführliche Darlegung der Nützlichkeit des Makings mit Kindern aus pädagogischer Sicht. Danach werden verschiedene Konzepte für Workshops vorgestellt: Making Days, Ferienwochen oder Hackathons. Die Übersichten über Aufwand, inhaltliche Anforderungen, Ablauf und Ziele der Veranstaltungen sind gut strukturiert, vollständig und eine sinnvolle Unterstützung für die Praxis. Auch für das Einrichten von temporären oder permanenten Maker Spaces in Schulen gibt es viele praktische Tipps und Hinweise.

Die Anleitungen für konkrete Projekte sind umfassend – vom spielerischen Einstieg ins Programmieren für Vorschulkinder, das Bauen von Robotern, die Herstellung einer VR-Brille aus Pappe und das Experimentieren mit 3D-Druckern und Mikrocontrollern ist alles enthalten. Im Vergleich zu anderen Publikationen mutet dieses Werk etwas umständlich an, es dürfte allerdings (wir drücken fest die Daumen) den Weg für den Making-Unterricht an Schulen im deutschsprachigen Raum ebnen. esk

Programmieren lernen mit Minecraft-Plugins

Wie Du mit Java und CanaryMod Deine Welt erweiterst

Jeder kennt und liebt das Kultgame Minecraft, aber wie wäre es, seine eigenen Plug-ins zu erstellen, um das Spiel um seine Vorstellungen zu erweitern? Genau das wird mit diesem Buch möglich. Hier werden dem Leser Grundlagen von Java anhand von Minecraft-Plug-ins beigebracht. Dazu sind keine besonderen Vorkenntnisse beim Programmieren nötig, man sollte lediglich das Spiel kennen und mit den Funktionen vertraut sein.

In jedem Kapitel wird ein Themenbereich von Java behandelt, der sofort in einem kleinen Plug-in angewendet wird. Der Leser bekommt einen halbfertigen Quellcode, der von ihm erweitert oder verändert werden muss. Mit jedem abgeschlossenem Kapitel erweitert sich der „Werkzeugkasten“, der die erlernten Kenntnisse zusammenfasst. Auch wenn anfangs manche Codeschnipsel keinen Sinn machen, wird vieles klarer, je weiter man in dem Kapitel voranschreitet. Das Buch ist definitiv für Anfänger geeignet, da alles Wichtige zum Programmieren der Plug-ins erläutert wird und die Erklärungen einfach und gut verständlich sind. Marie Hopert/hch