Die Herde der Maschinenwesen




In dreijähriger Arbeit aus Fahrradschrott zusammengeschweißte Maschinenwesen waren bei der Maker Faire im Phaeno in diesem Jahr der Walking Act. Mehrfach am Tag trieben die beiden Performancekünstler Max Auerbach und Marcus Khashoukgi ihre acht ungelenken Tiere auf dem Vorplatz des Phaeno (und wetterbedingt sogar in den Ausstellungsräumen selbst) von einer imaginären Alm zur nächsten. Zahnkränze, Ketten, Gabeln, Lenker und Fahrradlampen waren zu erkennen, wenn man sich die Tiere näher anschaute. Und dennoch wirkten die Wesen, die an Kühe und Ziegen erinnerten, lebendig, was zum einen an der sehr gut gelungenen Montage der Köpfe mit den Augen aus alten Fahrradlampen lag und an der wackeligen Gangart. Zum anderen aber auch an der Performance der beiden Hirten, die ihre unkoordinierten Viecher mit herzhaftem Griff wieder in Reihe zogen, wenn eines drohte auszubrechen, oder auch mal den Kopf eines Tiers in beide Hände nahmen und ihm gut zusprachen. Die Sprache wird auf der Webseite des Künstlerkollektivs Foolpool, bei dem man den Act bucht, als „Hirtisch“ bezeichnet. Es ist eine Fantasiesprache, die die beiden Hirten da sprechen, aber sie klingt so, wie man sich (auf jeden Fall als Norddeutsche) die Sprache auf einer Alm vorstellt. —esk/fls