Free to Make
How the Maker Movement is Changing Our Schools, Our Jobs, and Our Minds
Der Autor Dale Dougherty ist Gründer der US-Ausgabe des Make-Magazins und hat die Maker Faires ins Leben gerufen. Was er vor rund 12 Jahren klein begann, hat sich mittlerweile zu einer Denkweise gemausert, an Dinge heranzugehen, Probleme zu meistern und sich mit anderen auszutauschen. Dougherty beschreibt das internationale Maker Movement aus verschiedenen Blickrichtungen: Was ist eigentlich Making, wer sind die Maker, wo findet man sie und womit arbeiten sie?
Statt langweiliger Auflistungen serviert der Autor viele Anekdoten aus seinen Treffen mit Makern, Vorstellung von Projekten, Besuchen von Veranstaltungen und seinen Erfahrungen bei der Herausgabe des Magazins und dem Organisieren der Maker Faires. Das ist vergnüglich zu lesen und man erfährt viele überraschende Dinge, etwa, warum die Faire mit e geschrieben wird, wie der Musiker und Hobbyastronom Wilhelm Herschel mit einem selbstgebauten Spiegelteleskop Uranus entdeckte, dass das Arbeiten mit den eigenen Händen besonderes viele Regionen im Hirn anregt und Depressionen mindern kann.
Mitunter wird es philosophisch, wenn es um das Selbstverständnis von Makern geht: Während wir uns früher darüber definierten, was wir erschufen, definieren wir uns heute oft darüber, was wir konsumieren. Doch der Autor steht nicht mit erhobenem Zeigefinger da; er zeigt Auswege durch einen Wertewandel in der Bildung, am Arbeitsplatz und der Gesellschaft beispielsweise durch spielerische Ansätze sowohl für Kinder als auch Erwachsene – und so erkennt man sogar noch Parallelen zwischen dem Maker Movement und der Montessori-Pädagogik, deren Leitspruch „Hilf mir, es selbst zu tun“ lautet.
Das Buch ist für alle zu empfehlen, die sich einen tieferen Einblick in der Maker-Bewegung verschaffen wollen – aber auch für alle, die gerne schmökern und Blicke über Tellerrände mögen. —dab