Make Magazin 5/2017
S. 13
Lieblingswerkzeug

Messstativ als dritte Hand

Die „dritte Hand“ ist unter Makern vermutlich eines der am weitesten verbreiteten Werkzeuge. So praktisch wie sie manchmal sein kann, so nervig ist sie aber im (Dauer-)Einsatz: Irgendetwas ist immer verstellt, irgendeine Schraube ist immer zu locker, mindestens eine Krokodilklemme rutscht gerade aus ihrer Halterung. Und wenn alles passt, verrutscht das Teil genau im falschen Augenblick. Durch ein Video auf dem YouTube-Kanal des Users Proto G stieß ich vor geraumer Zeit auf eine vielversprechende Alternative: Ein Messstativ mit drei Gelenken und Magnetfuß, wie es im Allgemeinen zur Befestigung von Messuhren an CNC-Maschinen verwendet wird. Es lässt sich durch Lösen einer einzelnen Schraube frei positionieren und fixieren. Eine weitere Schraube am Kopfteil erlaubt zusätzlich eine genauere Einstellung. Durch den Magnetfuß ist eine einfache und sichere Positionierung möglich.

Im YouTube-Video wird eine Metallplatte als Standfuß verwendet. Für mich ist diese Lösung nicht optimal, da der Platz dafür auf dem Schreibtisch meist nicht vorhanden ist. Ganz abgesehen davon hatte ich gerade keine Metallplatte in der passenden Größe griffbereit. Für Lötarbeiten et cetera verwende ich ein ausgemustertes Frühstücksbrett. Um den Magnetfuß damit verwenden zu können, habe ich ein Stück einer Metallblende passend zugesägt und mit Heißkleber auf dem Holzbrett fixiert. Dadurch ist das Stativ immer an der richtigen Stelle, kann bei Bedarf aber leicht abgenommen werden. Anstatt der üblichen Krokodilklemmen verwende ich einen selbst 3D-gedruckten Halter, der trotz – oder vielleicht gerade wegen seiner Einfachheit – derzeit die optimale Lösung für die üblichen Aufgaben darstellt. ade