Make Magazin 1/2018
S. 26
3D-Drucker-Diagnose
Aufmacherbild

Kinderkrankheiten auskurieren

Wellig, schief, nicht stabil … Das sind die Krankheitssymptome beim 3D-Druck. Dieser Gesundheitsberater hilft bei der Diagnose und macht Therapievorschläge.

Maker und Drucker haben oft eine völlig unterschiedliche Auffassung über die Form eines Druckobjekts. Was dem Mensch eine völlig ebene Fläche ist, produziert das Gerät vielleicht eher als Sieb. Oder 20 mm haben nicht immer die gleiche Länge. Aber wo steckt die Ursache für solche Fehlinterpretationen? Die zahlreichen Einstellmöglichkeiten im Gerät selbst und im Druckprogramm sind ein Buch, das für viele mehr als nur sieben Siegel hat.

Dabei sind die Ursachen häufig nur Kleinigkeiten, die schnell behoben sind. Beispiel gefällig? Da haben Sie den Drucker über Nacht mit einem mehrstündigen Auftrag beschäftigt, und am Morgen steht das Objekt nur halbfertig auf dem Druckbett, während der Drucker meint, er habe alles komplett gedruckt. Was kann passiert sein? Lösung (und lachen Sie nicht, das ist mir tatsächlich passiert): Das verwendete preiswerte Druckfilament war ziemlich schluderig aufgespult. Im Wickel gab es Knoten, die sich nicht mehr abspulen ließen. Dadurch gab es keinen Filamentnachschub mehr, der Drucker arbeitete „trocken“ weiter, bemerkt das aber nicht, da er keinen Sensor dafür hat.