Make Magazin 2/2018
S. 32
Interview
Aufmacherbild
Das Deep Space Gateway der NASA soll künftig den Mond umkreisen und als Ausgangsstation für tiefere Reisen in den Weltraum dienen.

Maker-Technik für den Mondflug

Zurück auf den Mond und weiter zum Mars – in der Weltraumforschung gibt es wieder große Ziele. In Köln-Wahn entsteht dafür eine Forschungsstation, die nicht nur 3D-Druck und Virtual Reality unter die Lupe nimmt, sondern Raumfahrt zum Mitmachen möglich machen soll. Wir waren vor Ort und haben auch den Astronauten Matthias Maurer getroffen, der an dem Projekt beteiligt ist.

Leuchtend bunter Teppich und offene Arbeitsbereiche in einem Großraumbüro der Europäischen Weltraumagentur ESA in Köln: Hier arbeitet man daran, einen Makerspace zu entwickeln, in dem neue Technik für Weltraumreisen ausprobiert wird. Auch Universitäten und Forschungseinrichtungen wirken mit. Künftig sollen sich auch interessierte Maker beteiligen können. Bisher sind die Informationen aber noch rar gesät, dabei wurde das Projekt bereits 2016 als Spaceship vorgestellt. Als erstes treffe ich Aidan Cowley, der als Science Officer im Astronautenzentrum der ESA forscht und das Spaceship mit aufbaut. Aktuell gibt es nur wenige Paper und Präsentationen, die öffentlich zugänglich sind. „Wir wollen das langsam mal ändern.“

Rein technisch gesehen handelt es sich um ein multidisziplinäres Team, in dem akademisches Fachwissen gebündelt und für zukünftige Weltraumforschung nutzbar gemacht werden soll. Studierende kommen aus verschiedenen europäischen Ländern und arbeiten je nach Studienthema und Forschungsauftrag mehrere Monate in Köln. Dort haben sie Zugriff auf ESA-Experten sowie Speziallabore und Werkstätten. Geforscht wird an allem, was mit der Eroberung des Weltalls zu tun hat: von Materialforschung über Robotik bis hin zur Energieproduktion. „Wir schauen uns an, was die Zukunft bringen könnte, was nach der ISS kommt. Die Frage ist auch, wofür das Astronautenzentrum nach den ISS-Missionen genutzt und wie es erweitert werden kann.“ Ein Vorteil: Im Spaceship können Technologien im Kleinen getestet werden, die später umfangreich im Weltraum zum Einsatz kommen.