Roboter-Zweibeiner zum Selberbauen
Otto ist quelloffen und anpassbar, kann tanzen, Geräusche machen und Hindernissen ausweichen. Der zweibeinige Roboter entstammt dabei einer richtigen Traditionsfamilie.
Otto ist ein quelloffener, Arduino-kompatibler zweibeiniger Roboter mit Teilen aus dem 3D-Drucker und von der Stange. Er kann von jedem Computer aus dazu programmiert werden, zu laufen, zu tanzen, zu singen und Hindernissen auszuweichen. Er ist etwa elf Zentimeter groß und besteht aus weniger als 30 Teilen – die perfekte Plattform für einfachen und interaktiven Programmier- und Robotik-Lernspaß!
Programmierbar
In Otto stecken unter anderem ein Arduino Nano, vier Mikroservos und ein Nano I/O Shield für mehr Anschlüsse. Sobald Otto zusammengebaut ist, kann er einfach per USB auf verschiedene Handlungsweisen programmiert werden. Mit den Arduino-Softwarebibliotheken des Projekts kann man Otto programmieren, eine große Vielfalt an Bewegungen durchzuführen. Wer die Beispielprogramme verstanden hat, kann sie abändern, um dem Roboter neue Verhaltensweisen und Bewegungsmuster beizubringen. Er kann selbständig mit seiner Umgebung interagieren, indem er darauf programmiert wird, seinen eingebauten Ultraschallsensor zu verwenden. Mit seinem ebenfalls eingebauten Summer kann Otto sich mit der Außenwelt verständigen. Anleitungen, Code und weiteres gibt es unter github.com/OttoDIY.
Anpassbar
Nicht nur die Software ist veränderbar, sondern auch Ottos Hardware-Designdateien. Sie stehen auf der 3D-Druckplattform Thingiverse zum Download zur Verfügung. So ist es möglich, ihn um neue Funktionen wie Arme, Räder oder LEDs zu erweitern. Da das Projekt unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht wurde, kann es nach Belieben des jeweiligen Otto-Konstrukteurs angepasst werden. Die Teile für Ottos äußere Form können mit fast allen 3D-Druckern hergestellt werden. Jeder kann sich einen eigenen Otto aus Filamenten in den gewünschten Farben bauen. Die Kosten für einen Roboter liegen bei 30 bis 50 Euro.
Lehrreich
Otto ist ein tolles Lernspielzeug und wird von Lehrkräften auf der ganzen Welt eingesetzt, um Kinder ab acht Jahren in die Welt der Robotik einzuführen. Erwachsene dürfen natürlich auch mitspielen. Wie viele andere zweibeinige Roboter zum Selberbauen wird Otto von einem Mikrocontroller gesteuert. Da diese Projekte quelloffen sind, kann jede Generation auf ihre Vorgänger bauen. Das Otto-Projekt steht unter einer „Creative Commons Attribution Share-Alike 4.0 International (CC-BY-SA)“-Lizenz. Dadurch steht es anderen frei, diese Arbeit nachzubauen, abzuwandeln und zu erweitern – sogar für kommerzielle Zwecke – so lange sie den Urheber nennen und ihre Werke unter denselben Bedingungen lizenzieren.
Otto ist das geistige Kind meines Teams in Shanghai, China. Das Start-up für Open-Source-Elektronik Acrobotic hat sich mit Ottos Entwicklern zu einem Crowdfunding-Projekt zusammengetan. Vor kurzem wurde die Kickstarter-Kampagne erfolgreich abgeschlossen und die verschiedenen Otto-Bausätze sind jetzt käuflich zu erwerben. —hch
Übersetzung: Niels Heidenreich