Make Magazin 5/2018
S. 134
Bücher

CAD für Maker

Designe deine DIY-Objekte mit FreeCAD, Fusion 360, SketchUp und Tinkercad

Ein gutes Jahr nach dem ersten Erscheinen liegt Ralf Stecks empfehlenswertes Praxisbuch für den Einstieg in kostenlose CAD-Werkzeuge in einer überarbeiteten Neuauflage vor. So wurden die Anleitungen für SketchUp und Tinkercad an die jetzt aktuell verfügbaren Versionen angepasst. Ein neu hinzugekommener Exkurs widmet sich der originellen Möglichkeit, aus 3D-Modellen in Tinkercad Lego-Bauvorlagen zu erzeugen – wunderbare Inspiration für Familien-Gemeinschaftsprojekte.

Im Kapitel zur 3D-Rekonstruktion durch Fotogrammetrie war zudem ein Werkzeugwechsel nötig, denn Autodesk hat das in der ersten Auflage eingesetzte ReMake vom Markt genommen. Als Ersatz benutzt Ralf Steck in seiner Anleitung jetzt ReCap vom selben Hersteller. Solche Änderungen halten das Buch aktuell, ändern aber nichts an seinem Grundcharakter, mit dem uns schon die erste Auflage überzeugte (Rezension via Link im Volltext zu lesen): Es ist eine Pflichtlektüre für alle, die selbst in die 3D-Konstruktion einsteigen wollen. pek

Calliope mini

Coden, basteln, entdecken

Bücher zum Calliope mini gibt es viele und jedes von ihnen kann mit Sicherheit etwas Wissen zum Programmieren vermitteln. Das vorliegende Buch von Philip Kiefer aber ist eine echte Empfehlung wert. In sachlicher, klarer Sprache erklärt der Autor den Mikrocontroller, alle zugehörigen Programmierumgebungen und Grundbegriffe des Codings. Die Anleitungen sind ausführlich und übersichtlich bebildert und um zusätzliche Informationen ergänzt, wo das notwendig ist. Im Buch wird auch die Nutzung der Communitys rund um den Minicomputer und dessen Wartung erklärt. Darüber hinaus zeigt der Autor den Einstieg in die Programmierung mit JavaScript und verlässt damit den Bereich der grafischen Programmierumgebungen. Diese drei Themenbereiche werden – unserem Kenntnisstand nach – in keinem anderen Buch zum Calliope mini abgedeckt.

Die Anwendungsbeispiele, die der Autor vorschlägt, weichen wohltuend von den weit verbreiteten Beispielen ab. So können die Kinder aus dem Mikrocontroller ein Türschild für ihr Zimmer, eine elektrische Zielscheibe oder eine Wasserstandsanzeige machen. Alle Anleitungen sind so klar strukturiert, dass Kinder ab 8 Jahren sie gut verstehen und nachvollziehen können. Die meisten vorgeschlagenen Basteleien lassen sich mit Haushaltsmaterialien wie Alufolie und Stecknadeln umsetzen. esk

Photovoltaik

Lehrbuch zu Grundlagen, Technologie und Praxis

Kann ein Lehrbuch, dessen Thema den rezensierenden Redakteur nur marginal interessiert, dennoch spannend sein? Konrad Mertens schafft dies und bietet in der nun erschienenen vierten Auflage ein dermaßen breit gefächertes Informationsangebot, dass man sich wünscht, all das gebotene Wissen nicht nur einmal zu lesen, sondern sich auch wirklich anzueignen. Klar, es geht um Solaranlagen – aber das ist nicht alles: Energie-, Halbleiter-, Netz- und Speichertechnik, Fertigungsverfahren, Astronomie, Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen und Ökologie sind nur einige der weiteren Themen, die das Gesamtbild abrunden. Der Schreibstil ist durchgehend locker und eingänglich und obwohl es vor Formeln und Diagrammen nur so wimmelt, verliert man nie den Anschluss, denn stets zeigt ein Beispiel, wie sie genutzt werden. So eignet sich das Buch, eigentlich für Studenten geschrieben, auch für alle Technikinteressierte, die sich vielleicht selber eine Solaranlage aufbauen wollen und genau wissen wollen, was dabei zu beachten ist und wie rentabel das Unterfangen wird. Wem keine geeignete Fläche zur Verfügung steht, aber immer schon fundiert mitreden wollte und vor allem viel Hintergrundwissen aufnehmen will, dem sei das Buch ebenfalls empfohlen. fls

Elektronik für Dummies

Lernen einfach gemacht

In der altbewährten „Für Dummies“-Buchreihe des Wiley-Verlags wurde in diesem Jahr eine Einführung in die Elektronik veröffentlicht. Der Autor Gerd Weichhaus betreibt auch den Blog „Basteln mit Elektronik“ und beschäftigt sich schon seit über dreißig Jahren mit dem Thema. Sein eigener Einstieg in die Thematik verlief über das Aufschrauben und zuerst Zerstören und dann später auch Reparieren von Unterhaltungselektronik wie Radios und Kassettenrekordern. Beides merkt man dem Buch an. Zum einen zeigt sich in jedem Satz, dass der Autor langjährige Erfahrung im Basteln mit Elektronik hat und über dementsprechend viel Wissen verfügt. Zum anderen enthält das Buch zum Beispiel ein Kapitel, in dem gezeigt wird, wie man aus alten elektronischen Geräten Bauteile auslötet und welche Geräte dafür geeignet sind. Damit zeigt sich aber auch, dass das Buch nicht für jeden Einsteiger in die Elektronik gleich gut geeignet ist. Denn nur in wenigen Haushalten befindet sich ausreichend 10 bis 40 Jahre alte Technik, dass sich das Ausschlachten lohnen würde. Und das große Wissen des Autors führt eben auch dazu, dass die Texte zur Erklärung der Bauteile zwar die Grundlagen erklären, aber dennoch nicht einfach sind. Außerdem tauchen an verschiedenen Stellen Fachbegriffe auf, die nicht zuvor erklärt wurden, und es mangelt an einfachen und praktischen Beispielen.

Für das Lesen dieses Buchs braucht man Sitzfleisch und Konzentration. Bei weitem nicht alle Technik-Einsteiger dürften willens und in der Lage sein, sich die Thematik so zu erarbeiten. Wer sich aber schon Grundlagen angeeignet hat und ein umfassendes Buch mit ausführlichen Erklärungen sucht, das sich dennoch nicht an Fachleute richtet, ist mit diesem Werk gut beraten. esk

Hello Ruby

Expedition ins Internet

Das dritte Buch der Hello-Ruby-Reihe – frisch aus der Druckpresse bei uns eingetroffen und ab 5. Oktober 2018 verfügbar – bringt auf die bewährte Weise Kindern ein weiteres wichtiges Technik-Thema näher. Nachdem die Autorin Linda Liukas sich in den ersten beiden Bänden der Serie mit den Themen Computational Thinking und dem Innenleben von Computern beschäftigt hat, erklärt sie im vorliegenden Band das Internet.

Liukas verwendet dabei immer das gleiche Konzept: Zu Beginn werden die Hauptfiguren des Buches vorgestellt, dann folgt eine Geschichte, in der die technischen Grundlagen des Themas lose in ein Abenteuer eingeflochten werden. Der letzte Teil des Buches ist immer ein Praxisteil, in dem einzelne Bereiche des Themas kurz erklärt werden und die Kinder Aufgaben zu diesem Themenbereich machen können.

Dieser Teil ist bisher in jedem Buch am erfreulichsten gewesen – es ist offensichtlich Linda Liukas’ Stärke, technische Zusammenhänge knapp zu erklären und dazu Denkaufgaben zu konzipieren. So zeigt sie hier zum Beispiel den Zusammenhang zwischen Clients, DNS-Servern und Servern sowie IP-Adressen und URLs in einer einfachen Grafik, die schön verdeutlicht, wie das Internet funktioniert. Wie schon der letzte Band dürfte auch dieser nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene, die sich mit Technik nicht gut auskennen, sehr informativ sein. esk