Make Magazin 2/2019
S. 96
Know-how
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Tipps & Tricks

Lasercutten ohne Ruß, Sensoren wiederbeleben, gestörte Displays beruhigen oder die Kommunikation mit 3D-Druckern: Auf den neuen Make-Tipps-Seiten erfahren Sie ab sofort, wie so etwas geht. Und Sie können dabei sogar mitmachen.

3DTouch-Sensor wiederbeleben

Streichen Sie mit dem Magneten der Sensornadel mehrmals über einen starken Dauermagneten.

Die Sensoren mit der ausfahrbaren Tastnadel werden gerne in 3D-Druckern zum Leveln der Düsenspitze eingesetzt. Bei den preiswerten China-Nachbauten des im Original BLTouch genannten Sensors kommt es aber öfter zum Ausfall. Dann bewegt sich die Tastnadel nicht mehr, sondern bleibt in der ausgefahrenen Position hängen.

Im Inneren des Sensors sitzt am oberen Ende der Nadel ein Dauermagnet in einer Spule. Durch Einschalten des Spulenstroms wird die Nadel angehoben, durch Ausschalten zur Messung abgesenkt. Bei defekten Sensoren hat meist der Magnet seine Magnetisierung verloren und reagiert deshalb nicht mehr auf das von der eingeschalteten Spule verursachte Magnetfeld. Die Schwerkraft zieht die Nadel dann nach unten.

Abhilfe: Nadel ausbauen und an einem starken Dauermagneten neu magnetisieren. Der Ausbau ist recht einfach: An der Oberseite des Sensors befindet sich eine versenkte Inbusschraube. Drehen Sie die heraus und Sie können die Nadel aus dem Gehäuse schütteln. Danach streichen Sie das obere, meist in Schrumpfschlauch verhüllte Ende der Nadel mehrfach über einen starken Magneten (solche aus alten Festplatten sind ideal) und testen, ob die Nadel nun an einem Stück Eisen (Schraubendreher) hängenbleibt. Falls nicht, wiederholen Sie das Magnetisieren.

Zum Einbau stecken Sie die Nadel wieder ins Gehäuse und drehen die Schraube ein. Schieben Sie die Nadel nach oben. Sie muss nun in der Position einrasten, da der Magnet an der Schraube haftet. Drehen Sie die Schraube so weit hinein, dass die Nadel etwa 8mm aus dem Gehäuse ragt – fertig.

Kleben gegen Rußspuren

Ruß landet besser auf Kreppband statt auf Holz.

Das beim Lasercutten verdampfte Material aus der Schnittnaht verbrennt teilweise mit dem Luftsauerstoff. Dabei bildet sich Ruß, der sich als Trauerrand auf den Kanten des Geschnittenen niederschlägt. Auch das Zublasen von Luft verhindert das nicht völlig.

Bei Holz- und Faserplatten lässt sich das auf andere Weise sehr einfach verhindern: Kleben Sie die Oberseite der Holzplatte vor dem Schnitt mit Kreppband ganzflächig ab. Dazu ist sogar schlecht klebendes Band aus dem Billigladen bestens geeignet. Der Ruß schlägt sich beim Schneiden dann nur auf dem Kreppband nieder, das sich anschließend einfach wieder abziehen lässt. Ein Abkleben der Unterseite ist normalerweise nicht notwendig, da durch den vom Laserstrahl verursachten Druck der nach unten gerichtete Ruß weggeschleudert wird.

Befehle an 3D-Drucker übermitteln

Der serielle Monitor der Arduino-IDE erlaubt die Befehlsübermittlung an 3D-Drucker und zeigt dessen Meldungen an.

Im Booklet auf der Titelseite dieser Ausgabe finden Sie eine Tabelle mit den wichtigsten Steuerbefehlen für 3D-Drucker. Aber wie können Sie diese G-Code-Anweisungen zum Drucker schicken?

Der Drucker muss dazu via USB-Kabel mit einem Computer verbunden sein. Als Software kann dann die auf dem Computer installierte Arduino-IDE dienen. Bei vielen 3D-Druckern ist die ja ohnehin zum Aktualisieren der Geräte-Firmware nötig.

Die IDE hat in ihrem Werkzeuge-Menü ein kleines Tool namens Serieller Monitor. Starten Sie ihn und in einem kleinen Fenster werden Ihnen alle Meldungen des Druckers angezeigt. Über den Meldungen gibt es eine Eingabezeile. Darin können Sie die G-Code-Befehle eintippen und mit der Eingabetaste absenden. Der Drucker quittiert angenommene Befehle in der Regel mit einer entsprechenden Rückmeldung.

Sollte der Drucker darauf aber nicht reagieren, so ist entweder die falsche Geschwindigkeit (Baud-Wert) eingestellt oder der falsche Port. Zum Ändern der Geschwindigkeit klicken Sie auf das entsprechende Feld am unteren Rand des Fensters und geben den zum Drucker passenden Wert ein (meist 115 000). Den Port hingegen ändern Sie über den entsprechenden Eintrag im Werkzeuge-Menü.

Arduino: Display-Störungen beseitigen

So gestörte Displays lassen sich durch Ferritkerne auf dem Datenkabel vor Störimpulsen schützen.

Manchmal kommt es auf Displays, die von einem Arduino oder einem ähnlichen Mikrocontroller gesteuert werden, zu merkwürdigen Anzeigen: Buchstaben und Zahlen werden verstümmelt oder es erscheint nur ein wildes Punktemuster, selbst auf Displays, die nicht grafikfähig sind.

Eine häufige Ursache dafür sind Störimpulse, die über die in der Regel benutzten Flachbandkabel ungehindert zum Display gelangen. Diese Impulse können von der Controller-Platine selbst, vom Netzteil oder sogar anderen elektronischen Geräten stammen. Das lässt sich nicht immer genau bestimmen.

Durch vorsichtiges Aufbiegen der Laschen an der Seite können Sie diesen Ferritkern aufklappen und nachträglich noch auf ein Kabel montieren.

Das Eindringen in die Display-Elektronik kann man aber sehr sicher verhindern, und zwar durch einen Ferritkern, durch den das Kabel läuft. Bei eingelöteten Kabeln wird das aber schwierig. Für solche Fälle gibt es aufklappbare Kerne im Kunststoffgehäuse, die sich nachträglich anbringen lassen. Die optimale Position des Kerns muss man ausprobieren. In vielen Fällen ist eine Lage so nahe wie möglich am Controllerboard gut. hgb