Make Magazin 5/2019
S. 100
Reingeschaut
Aufmacherbild

LED-Klemmspot

Die IKEA-Leuchte ist eine gute Kombination aus LED-Technik, Schwanenhals und Klemme, aus der man nach dem Ableben des Netzteils noch nützliche Dinge bauen kann.

Jansjö klingt zwar nach einem berlinerischen Kraftausdruck, ist aber dann doch nur der Markenname der LED-Spotleuchten-Serie von IKEA. Besonders praktisch finde ich die Klemmspot-Ausführung, weil ich sie an diverse Möbelkanten klemmen kann und sie mir dank ihrer fokussierenden Linse beim Lesen sehr gut das Buch ausleuchtet und beim Löten die Platine. Über den gewendelten Metallschlauch, besser bekannt als Schwanenhals, lässt sich die Leuchte gut ausrichten.

Leider hielt das mitgelieferte Netzteil (das mit der Kupplung, die man eher bei Lautsprechern nutzt) nur drei Jahre durch. Ein Ersatznetzteil hätte nicht die Welt gekostet, aber mich hat das Innenleben interessiert und insbesondere, ob sich der Schwanenhals dank seiner stabilen Ausführung auch für andere Einsatzzwecke eignet, beispielsweise als „dritte Hand“ und Ähnliches.

Unter dem Reflektor sitzt die Platine mit Cree-LED und Konstantstromquellen-ICs.
Das Gehäuse der Leuchte dient zugleich als Kühlkörper, weshalb die Rückseite der kupferkaschierten Platine mit Wärmeleitpaste bedeckt ist. Dank der Gewindebohrungen und der Schrauben lassen sich im Leuchtenkopf eigene Adapter festschrauben.

Der Leuchtenkopf lässt sich vergleichsweise leicht demontieren: die Linse ist nur eingeklemmt, der Reflektor und eine LED-Platine sind mit zwei Schrauben im Alu-Kopf befestigt. Die LED-Platine kann man für weitere Leuchtprojekte einsetzen. Die Power-LED (Cree XPE) wird von zwei parallel geschalteten Konstantstromquellen vom Typ A735 gespeist, die zusammen 700mA liefern. Die Eingangsspannung darf laut Datenblatt zwischen –0,7V und 7V liegen. Maximal kann die LED bei 3,5W Leistungsaufnahme mit 100lm strahlen. Als Einsatz in einer Taschenlampe etwa mit einem LiPo-Akku wäre die Platine damit durchaus geeignet.

Die Linse des Spots lässt sich mit einem Schlitzschraubendreher raushebeln und später für optische Experimente verwenden.
Der Adapter wird dort befestigt, wo vorher die Platine saß. Am Steg ist die Leimzwinge angebracht.

Die nach der Demontage nicht mehr benötigten Versorgungskabel lassen sich nach dem Lösen der Zugentlastung am Fuß herausziehen. Die Montagebohrungen im Kopf bieten sich zum Befestigen eigener Adapter an. Exemplarisch habe ich mit Tinkercad einen Adapter entworfen, an den ich mit zwei Kabelbindern eine Leimzwinge befestigt habe. Damit kann man nun Objekte fixieren und mit dem flexiblen Hals in die gewünschte Lage und Position bringen, etwa Bauteile bei der Platinenbestückung oder beim Kleben. Die STL-Datei für den Adapter können Sie unter dem Link herunterladen. dab