Make Magazin 6/2019
S. 96
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Sound-Glückwunschkarte

Der Geburtstagssaurier ist los in Form einer singenden Glückwunschkarte. Mit dem Soundmodul und dem elektrischen Unterkieferantrieb kann man aber auch nach der Party noch einiges anfangen.

Beim Kindergeburtstag war diese Karte sicher ein Knüller, denn aufgeklappt ertönt Musik und der Saurier trällert ein Geburtstagsständchen. Passend dazu bewegt sich sein Unterkiefer auf und ab. Bewirkt wird dies durch ein aus drei Knopfzellen gespeistes Soundmodul, das sich hinter dem Dinokopf im Karteninneren befindet. Im geschlossenen Zustand befindet sich eine Kunststofffolie zwischen zwei Kontakten auf dem Soundmodul und unterbricht so die Stromzufuhr. Beim Öffnen wird sie zur Seite bewegt und das Soundmodul eingeschaltet. Über den sehr flachen, aber umso lauteren Lautsprecher ertönt die Musik, kurze Zeit später wird auch der Motor für den Unterkieferantrieb eingeschaltet. Er sitzt in einem ebenfalls sehr flachen Gehäuse und treibt über ein Schneckengetriebe ein großes Zahnrad mit Zapfen an. Auf diesem Zapfen sitzt der Unterkiefer des Dinos, der sich daher auf- und abbewegt.

Die Technik in der Karte ist viel zu gut, um in den Abfall zu wandern, sondern schreit geradezu nach neuen Aufgaben: Befestigt man zum Beispiel am Zapfen des Motors einen langen Faden, an dessen anderem Ende ein Stück Papier oder Stoff sitzt, und versorgt das Ganze über Batterie mit Strom, dann hat man ein ideales Spielzeug, um den Stubentiger längere Zeit zu beschäftigen.

Das Soundmodul wird durch einen Folienschalter beim Öffnen der Karte eingeschaltet.

Im Modellbau ist so ein Antrieb überall dort einsetzbar, wo es um Hin- und Herbewegung (beziehungsweise auf und ab) geht, beispielsweise bei der Betätigung von Weichen und Schranken auf einer Modellbahnanlage, fahnenschwenkenden Besatzungsmitgliedern auf Modellbooten und Ähnlichem. Auch der platzsparende, aber recht lautstarke Lautsprecher kann in diversen Modellen sicher angewendet werden.

Kinder können aus Soundmodul und Lautsprecher auch eine Alarmanlage für ihre Schatztruhe bauen: Dazu beides in die Truhe (oder Spardose, Schublade usw.) einbauen und den Folienschalter mit dem Deckel so verbinden, dass er beim Öffnen den Stromweg freigibt. Und schon plärrt der Saurier los und die Umgebung weiß Bescheid: Schatzräuber sind unterwegs.

Hinter dem Unterkiefer sitzt ein flacher Motor mit Schneckengetriebe.

Der Geburtstagssong passt zwar nicht ganz zum Diebstahlsalarm. Das Soundmodul enthält aber noch einige ungenutzte Anschlüsse. Wir konnten zwar im Internet keinerlei Dokumentation dazu finden. Aber durch Ausprobieren müsste sich herausfinden lassen, ob sich darunter wie bei vielen anderen Modulen auch Anschlüsse für ein Mikrofon und für einen Aufnahmeschalter befinden. Das ergäbe dann noch wesentlich mehr Anwendungsmöglichkeiten. Falls Sie diesbezüglich etwas herausfinden, teilen Sie Ihr Wissen doch bitte im Heftforum zu diesem Artikel (Adresse siehe Link). hgb