Make Magazin 1/2020
S. 108
Report
Aufmacherbild

Schöner leben – mit 3D-Druck

Manche Maker können sich ein Leben ohne 3D-Drucker gar nicht mehr vorstellen, andere sind seit Jahren skeptisch und halten die Plastikteile aus den üblichen Druckern weder für schön noch für praktisch nutzbar. Kann 3D-Druck das tägliche Leben verbessern? Ein Selbstversuch.

Seit über einem Jahr bin ich Mitglied in der Freiburger offenen Werkstatt FREILab. Dort stehen auch mehrere 3D-Drucker 1, ebenso im örtlichen Chaos Computer Club und in der Stadtbücherei. Ab und an hatte ich dort auch schon 3D-gedruckte Objekte gesehen, meist Dinge, die ich als Nippes diffamieren würde – kleine Star-Wars-Figuren oder Würfel. Aber kann man mit 3D-Druck auch sinnvolle Dinge ausdrucken? Ich war skeptisch.

1 Im Freiburger Makerspace FREILab stehen mehrere 3D-Drucker des Typs Prusa i3 MK3S, die für verschiedene Einsatzzwecke mit Düsen unterschiedlicher Durchmesser bestückt sind.

Im Wahlkampf für die Stadtratswahlen in Freiburg im Jahr 2019 organisierte ich einen Vortrag „Barrierefrei Leben mit 3D-Druckern“, bei dem ganz sinnvolle Dinge gezeigt wurden, die etwa Menschen im Rollstuhl oder Blinden helfen, Situationen im Alltag zu meistern. Damit war mir klar: Es gibt also durchaus sinnvolle Anwendungen für die Technik, die nicht nur für Nerds oder die Industrie interessant sind. Meine Neugier war geweckt und ich wollte den Versuch wagen, wie sich das Alltagsleben durch 3D-Druck praktischer und schöner gestalten lässt – und dabei gleich selbst in die Technik einsteigen.