Make Magazin 1/2020
S. 16
Know-how
Aufmacherbild

Umweltsensoren einfach eingesetzt

Ob Feinstaubbelastung oder Geräuschpegel – Einschätzungen der Luft- und Umweltqualität treiben derzeit viele um. Verschiedene Bausätze vereinfachen den Bau einer eigenen Messstation. Doch welcher eignet sich für wen?

Wer herausfinden möchte, wie gut die Luft auf dem Balkon ist und wie viel Sonne die Chillies im Garten bekommen, setzt als Maker natürlich auf eine Eigenbaulösung. Doch vom einfachen Sensor auf dem Breadboard bis zum wetterfesten Endprodukt mit Echtzeitdaten auf dem Handy ist es ein weiter Weg. Inzwischen gibt es einige Projekte, die ihn verkürzen, aber dennoch Raum für eigene Anpassungen lassen. Hintergrund ist meist die Citizen-Science-Bewegung, mit der das Messen von Daten für jedermann und -frau einfacher werden soll – Wissenschaft für alle statt im Elfenbeinturm. Viele Citizen-Science-Projekte beschäftigen sich mit dem Erheben von Belastungen durch Feinstaub, Lärm, Gasen oder sogar Strahlung.

Je nach Messgröße und -geräten sind die Projekte derzeit unterschiedlich weit, was ihren praktischen Einsatz angeht. Um auch Einsteigern das Mitmachen zu erleichtern, müssen Hard- und Software sowie die Auswertungsmöglichkeiten möglichst niederschwellig sein: Die Sensoren und ein Schutzgehäuse sollten günstig und gut erhältlich und mit vorbereiteter Software schnell einsetzbar sein. Um die Daten auswerten zu können, sind interaktive Karten, Apps oder durchsuchbare Datenbanken nötig. Im Bereich Feinstaub sowie bei der Messung von Temperatur, Luftfeuchte und Helligkeit gibt es bereits einige Lösungen, weitere Projekte etwa zu Radioaktivität und Lärmmessungen sind in Arbeit.