Make Magazin 3/2020
S. 102
Know-how
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Richtig stützen bei Resin-3D-Druck

Ein neuralgischer Punkt beim 3D-Druck mit Resin sind die meist nötigen Stützstrukturen. Die Automatiken der Slicer arbeiten selten perfekt und das manuelle Setzen von Stützen erfordert einige Kenntnis. Deshalb gibt dieser Artikel einen Überblick, wie man solche Unterstützungs-Strukturen richtig anlegt und welche Parameter dabei von Bedeutung sind.

Schon beim FDM-3D-Druck mit geschmolzenem Kunststoff sind bei vielen Werkstücken geeignete Stützstrukturen entscheidend für den Erfolg. Doch wer mit einem Resin-Drucker und damit mit flüssigem, durch Licht aushärtendem Kunstharz druckt, muss sich darüber noch mehr Gedanken machen – wer sich blind auf die Automatik verlässt oder einfach ohne Stützen druckt, bekommt oft Probleme.

Warum die Stützstrukturen hierbei so wichtig sind, erklärt sich bei einem Blick auf die verwendete Drucktechnologie: Dabei härtet eine Lichtquelle (Laser, LED oder Beamer) das Resin aus. Das geschieht wie bei allen 3D-Druckverfahren schichtweise; belichtet wird die jeweils aktuelle Schicht am transparenten Boden des Harzbehälters. Nach jeder Schicht wird das Werkstück nach oben bewegt, damit es sich vom Boden des Behälters löst. Ohne geeignete Unterstützungsstrukturen, die für stabilisierende Verbindungen zwischen fragilen Partien des Werkstücks und der Bauplattform sorgen, kann es aber vorkommen, dass die frisch belichtete Schicht an manchen Stellen am Behälterboden kleben bleibt. Dann schlägt ein Druck mit hoher Sicherheit fehl, weil sich dadurch einzelne Schichten des Werkstücks voneinander lösen. Zudem drohen sogar Beschädigungen der empfindlichen Folie, die bei den vielen Resin-Druckern den Boden des Behälters bildet.