Make Magazin 6/2020
S. 114
Make
Know-how

3D-Drucke clever kleben

Kunststoffe zu verkleben ist kompliziert, aber mit der richtigen Technik klappt’s. Ob ABS, PLA, PETG oder auch Resin, wir testen nicht nur herkömmliche Flüssigkleber, sondern auch außergewöhnliche Techniken, die man zu Hause anwenden kann.

von Gerd Michaelis und Stella Maria Risch

Es gibt viele Gründe, Druckteile miteinander verbinden zu wollen: Wenn man ein großes Objekt drucken möchte, kann das Druckbett zu klein sein. Dann ist es nötig, das Modell zu zerteilen und aus mehreren Teilen zusammenzusetzen. Manchmal druckt man lieber Einzelteile liegend anstatt aufrecht, damit sie mehr Stabilität bieten. Oder man druckt das Objekt zerteilt, um Stützstrukturen zu verhindern, falls diese sich hinterher nur schlecht rückstandsfrei entfernen lassen. Manche Verbindungen könnte man auch mit Blech- oder Gewindeschrauben umsetzen, doch bei filigranen Teilen kann der Platz für eine Schraube fehlen – oder die Verbindung soll unsichtbar bleiben.

Klebeversuche

Wer bereits Kunststoffe miteinander oder auf einem anderen Material verklebt hat, hat wahrscheinlich Enttäuschungen erlebt. Das liegt daran, dass es viele verschiedene Arten von Kunststoffen gibt, die unterschiedliche Eigenschaften haben und somit unterschiedliche Kleber benötigen. Manchmal ist sogar zuerst eine Aktivierung der Oberfläche nötig, damit der Kleber anhaften kann. Einige Stoffe, wie zum Beispiel PE (Polyethylen) oder PTFE (Teflon), machen extrem wenige Anstalten, sich kleben zu lassen. Das kann frustrierend sein, zumal Spezial-Klebstoffe bereits in geringen Mengen unverschämt teuer sind, man sie in der Regel selten braucht und sie nach kurzer Zeit eintrocknen oder unbrauchbar werden.