Make Sonderheft 2020
S. 6
Make
Know-how

Loslegen mit Holz

Ohne genauen Plan kommt man bei keinem Projekt zum Ziel – oder? Bei der Arbeit mit Holz ist manchmal eine Zuschnittskizze wichtiger als eine maßstäbliche Planzeichnung. Doch für jedes Projekt lässt sich der richtige Weg zwischen Augenmaß und 3D-CAD finden.

von Peter König

Wenn Sie die Anleitungen für die Projekte auf den Seiten 46 bis 72 und 88 bis 101 in diesem Heft aufmerksam studieren, wird Ihnen vielleicht dreierlei auffallen: Zum einen gibt es zwar für die meisten dieser Projekte eine detailliert mit Maßen versehene Zeichnung. Zum anderen handelt es sich bei diesen Zeichnungen aber nicht um wirkliche maßstäbliche Pläne, sondern eher Prinzipskizzen – mit Ausnahme der Zeichnung für die Werkbank zum Zuklappen von Seite 70, die wir aus Platzgründen nicht abgedruckt, sondern als Download verlinkt haben. Und zum dritten beziehen sich viele der Schritt-für-Schritt-Anleitungen in diesem Heft nur sehr lose auf die jeweilige Planskizze und nennen kaum konkrete Maße, sondern leiten Sie an, die benötigten Maße für ein Bauteil direkt von den anderen Werkstücken abzunehmen. Der Plan dient nur als Backup, falls Sie im Lauf der Anleitung mal die Übersicht verlieren sollten.

Wie Profis planen

Das ist kein Zufall, sondern es hat sich in der Praxis bewährt. Zwar sind etwa die Flug- und Schiffsmodellbauer gewohnt, mit Plänen im Maßstab 1:1 zu arbeiten, aus denen sie direkt Maße von Bauteilen abnehmen oder durch Auflegen von Werkstücken Formen kontrollieren können. Aber kein Tischler, der einen Kleiderschrank baut, benutzt dafür einen Plan im Maßstab 1:1 – auf Papier wäre der schlicht zu unhandlich, wenn man ihn aufgrund des nötigen Blattformats überhaupt gedruckt bekäme.