Make | Bücher | Make Magazin

Grundkurs Möbelbau

Heiko Rech ist Tischlermeister und hat jahrelang in seiner Werkstatt Kurse in Holzwerken und Möbelbau gegeben – speziell für Hobbytischler und Quereinsteiger ohne viel Vorkenntnisse. In sein Buch sind diese Erfahrung als Kursleiter eingeflossen und das merkt man: Systematisch, ausführlich und stets gut verständlich führt der Autor in sieben Kapiteln durch die Grundlagen des Holzhandwerks von der Werkstatteinrichtung über Material- und Werkzeugkunde bis zur Oberflächenbehandlung. Je ein eigenes Kapitel ist dabei allein dem Thema Sägen und Fräsen gewidmet, mit jeweils knapp vierzig Seiten – da bleibt kaum eine Frage offen. Ziemlich kurz kommen in diesem Teil des Buchs allerdings konkrete Projekte, lediglich die Bauanleitung für ein Streichmaß und für einen Bankwinkel sind eingeschoben, an denen man seine Handwerkzeuge mal erproben kann.

Deutlich aufwändigere Möbelprojekte gibt es dafür umso ausführlicher in den abschließenden beiden Kapiteln: Hier wird Schritt für Schritt erklärt, wie man ein Hängeschränkchen aus Leimholz und Sperrholz mit klassischer Rahmentür sowie einen Einbauschrank mit Schubladen aus Tischlerplatte baut. Die Pläne gibt es auf der beiliegenden DVD, die auch noch ergänzende Videos enthält, etwa für die Maschinenarbeit. Fazit: eine rundum gelungene Einführung und ein praktisches Nachschlagewerk in einem. –pek

Autor	Heiko Rech
Verlag	HolzWerken
Umfang	256 Seiten
ISBN	9783866307261
Preis	36 €
Siehe auch Seite	14, 34, 74

Das große Buch der Werkzeuge

Über 200 Handwerkzeuge im Porträt

Dieses Buch sieht auf den ersten Blick wie ein waschechtes Coffee-Table-Book für Mental Maker aus, die lieber alles über Werkzeuge lesen und schöne Bilder davon anschauen, als sich selbst die Hände schmutzig zu machen. Zugegeben, als schickes Schaustück und repräsentatives Geschenk funktioniert dieser Band auch – die Fotos sind perfekt aufgenommen und freigestellt, die Grafik hat diesen gewissen Mainstream-Retro-Charme und es steckt auch ziemlich viel unnützes, aber originelles Partywissen darin, etwa zur Geschichte von Werkzeugen seit der Steinzeit oder Werkzeugstahllegierungen, garniert obendrein mit eingestreuten Zitaten und Sinnsprüchen.

Die Werkzeuge sind dabei nicht nach dem Material gegliedert, das man mit ihnen bearbeitet, sondern nach dem Wirkungsprinzip – so finden sich unter der Überschrift „Werkzeuge zum Schlagen und Zerschlagen“ Hammer und Klüpfel ebenso wieder wie Eispickel und der Kuhfuß; Beile und Äxte hingegen sind neben den Sägen im Kapitel „Schneiden und Hacken“ einsortiert. Das ist eigenwillig, funktioniert aber. Das Buch enthält bei aller grafischen Pracht auch eine Menge praktischer Tipps und Anleitungen zum Umgang mit Werkzeug von der Raubank bis zum Kombinationswinkel und bietet so in der Summe überraschend viel Nutzwert, den man ihm beim flüchtigen Blick hinein gar nicht ansieht. –pek

Verlag	Dorling Kindersley
Umfang	256 Seiten
ISBN	978-3-8310-3997-5
Preis	24,95 €

Einfach Holzwerken

Die wichtigsten Handwerkzeuge und clevere Projekte für die kleine Werkstatt

„Man muss keine einzige Maschine, kein einziges Elektrowerkzeug besitzen, um Holz zu bearbeiten [...] Was man benötigt, sind einige Handwerkzeuge und ein Raum von etwa vier Quadratmetern.“ Der Vorteil: So eine Werkstattecke passt in jede Wohnung und wer keine Maschinen benutzt, belästigt auch weder seine Familie noch die Nachbarn mit Lärm ...

Mit dieser Motivation für seinen minimalistischen Ansatz beim Holzwerken beginnt Vic Tesolin sein Buch. Nach einer Einführung in klassische Handwerkzeuge wie Hobel und Handsäge, Bohrwinde und Beitel widmet es sich in der zweiten Hälfte durchweg praktischen Projekten zur Verbesserung der eigenen Werkstatt. Dabei sind Sägebank und Sägebock (S. 88) nur der Einstieg – ebenso ausführliche Anleitungen gibt es für den Bau einer Säge- und Stoßlade, eines Holzklüpfels (ja, so ein Werkzeug kann man sich tatsächlich selbst bauen) und einer ausgewachsenen Werkbank, die erstaunlich viele Einspannmöglichkeiten für Werkstücke bietet. Ein kleines Hängeregal macht den Abschluss, das sich gleichermaßen für die Werkstatt wie für die Wohnung eignet. Und alles entsteht ohne Maschineneinsatz.

Auch wenn der Autor in der Einleitung betont, Elektrowerkzeuge nicht aus romantischen Gründen links liegen zu lassen, steckt in diesem – durchweg handfesten - Buch doch eine gute Portion minimalistischer Philosphie. Und Tesolin hat ja recht: Es braucht zwar Übung, mit einem Handhobel umzugehen, aber wenn man es kann, ist es viel schöner, Holz damit zu glätten als mit Schleifpapier. –pek

Autor	Vic Tesolin
Verlag	HolzWerken
Umfang	120 Seiten
ISBN	9783866305434
Preis	25 €
Siehe auch Seite	24, 82, 88

Bau was aus Holz!

Clevere Projekte mit einfachem Werkzeug

„Starte mit Holz und dann brich die Regeln“ – Asa Christiana ist echter Maker, arbeitet gerne mit Holz und setzt in seinem Buch lieber Schritt für Schritt konkrete Projekte um, als die letzten Finessen klassischer Handwerkstechnik auszuloten. Zwar startet auch dieses Buch mit Tipps zur Einrichtung einer Werkstatt, Werkzeug- und Materialkunde, aber schon auf Seite 30 beginnen die insgesamt 13 detaillierten Anleitungen zum Nachbau sehr unterschiedlich aufwändiger Projekte, die von Gags wie dem Flaschenöffner für die Wand (mit Magnetfalle für die Kronkorken) über einen Lampenschirm aus gebogenen Furnierstreifen bis zu einer eigenwilligen Interpretation des Möbelklassikers Ulmer Hocker von Max Bill reichen. Da dürfte für viele was dabei sein, was sie direkt nachbauen wollen.

Doch auch die Anleitungen, die man nicht direkt nachbaut, lohnen sich zu lesen, denn zwischendrin streut der Autor praktische Tipps ein, etwa wie man exakt runde Kreise mit der Stichsäge sägt, unfallfrei Keile mit der Kappsäge schneidet oder mit der Oberfräse am Ende eines Rundstabs einen Zapfen kleineren Durchmessers herausarbeitet – doch, das geht! Da jedes Projekt im Buch in dieser Hinsicht neues bietet, kommt in der Summe eine Menge an praktischen Tricks und Kniffen zusammen. Eine Empfehlung für alle, die pragmatisch ans Holzwerken herangehen und vor allem an Ergebnissen interessiert sind. –pek

Autor	Asa Christiana
Verlag	HolzWerken
Umfang	184
ISBN	9783866306899
Preis	29,90 €
Siehe auch Seite	28, 42, 46, 58

The Art of Kumiko

Learn to make beautiful panels by hand

Kumiko ist eine alte japanische Technik, mit der man geometrische Holzmuster ganz ohne Kleben und Schrauben zusammenstecken kann. Damit die Muster trotzdem präzise werden, ist viel Geduld nötig. Kumiko erfreut sich im Moment großer Beliebtheit: Es ist eine sehr meditative Handarbeit, bei der man nur wenig Werkzeug für ein beeindruckendes Ergebnis braucht. Matt Kenneys Buch für Kumiko-Einsteiger kommt da genau richtig.

Es gibt verschiedene klassische Steckmuster – mal blütenförmig, mal streng geometrisch – die in diesem Buch im Detail erklärt werden. Dazu geht Kenney auf die notwendigen Werkzeuge ein und erklärt kurz, wie man Kumiko-Paneele als dekoratives Element in selbstgebaute Möbelstücke integrieren kann. Wie man die verschiedenen gezeigten Muster zu einem Paneel kombiniert, demonstriert Matt Kenney anhand von zehn Beispielen. Diese reichen von Einsteigerprojekten bis hin zu Steckmustern, die mit der Warnung versehen sind, dass man „sich von seinem Sozialleben verabschieden und sich mit 1100 individuellen Holzstücken anfreunden“ soll.

Matt Kenney hat mit „The Art of Kumiko“ ein anfängertaugliches Buch mit vielen ansprechenden Bildern geschaffen, das wirklich inspiriert. –rehu

Autor	Matt Kenney
Verlag	Blue Hills Press
Umfang	168 Seiten
ISBN	978-1951217242
Preis	etwa 21 €