Digitaler Schwangerschaftstest Clearblue

Herzlichen Glückwunsch, Sie sind schwanger! Was früher nur ein Arzt Frauen mitteilte, erledigt heute meist ein Schwangerschaftstest aus der Drogerie oder Apotheke. Inzwischen gibt es sogar elektronische Tester, die das Ergebnis im Klartext anzeigen. Was steckt drin in diesen Einweg-Geräten?

von Heinz Behling

Der Testablauf ist einfach: Das saugfähige Vlies am Ende des Kunststoff-Teststifts in den Urin halten, kurze Zeit warten und schon steht das Ergebnis fest (siehe Textkasten). Gegen mögliche Ablesefehler sollen elektronische moderne Ausführungen mit LC-Display helfen, auf dem dann schwanger oder nicht schwanger erscheint. Um herauszufinden, wie sie das machen, haben wir mal reingeschaut.

Auch in diesen Tests findet man die übliche Kombination aus Saugvlies und Teststreifen. Der elektrisch gut leitfähige Urin passiert auf dem Weg zu den Teststreifen zunächst zwei Elektroden und überbrückt diese. Das schaltet die von zwei Knopfzellen versorgte Elektronik ein 1.

Das Innere des digitalen Tests: Am Übergang zwischen dem Saugvlies (links) und den schmaleren Teststreifen kann man die Elektroden zum Einschalten der Elektronik erkennen.

Dann gelangt die Flüssigkeit in die Teststreifen mit den Antikörpern (siehe Kasten). Unter den Zonen mit den farbigen Anzeigestreifen liegen jedoch Reflexlichtschranken, die man von außen nicht sieht. 2.

Hinter diesen vier Öffnungen liegen LEDs der Lichtschranken. Der Sensor für das reflektierte Licht befindet sich in der Mitte zwischen den Öffnungen unter der Kunststoffabdeckung.

Die bestehen aus mehreren LEDs und einem gemeinsamen Fotosensor 3.

Die vier LEDs und der Fotosensor unter der Plastikabdeckung

Die LEDs werden vom Controller nacheinander eingeschaltet und die je nach Färbung unterschiedlich große Lichtmenge wird vom Sensor registriert und vom Controller ausgewertet. Der zeigt das Ergebnis dann auf dem Display an. Auch die Kontrollzone B wird hierbei ausgewertet. Falls dort kein Farbwechsel registriert wird, zeigt dies das Display mit einer entsprechenden Fehlermeldung an. Daher ist eine Fehlablesung ausgeschlossen.

Dieser digitale Schwangerschaftstest enthält zwei Teststreifen. Deren Anzeigezonen brauchen unterschiedlich hohe hCG-Konzentrationen zum Farbwechsel. Da die Hormonkonzentration vor allem in den ersten drei Schwangerschaftswochen stark ansteigt, kann aus den Farbintensitäten der Testzonen berechnet werden, wie lange die Schwangerschaft bereits besteht, also ein bis zwei, zwei bis drei oder mehr als drei Wochen 4.

Bleibt noch die Frage, ob man mit dem Test anschließend noch etwas anfangen kann. Zunächst: Auch ein negativ verlaufender Test ermöglicht nicht, den Teststift nochmals als Schwangerschaftstest einzusetzen. Ansonsten sind höchstens die Knopfzellen noch wiederverwendbar. Der Rest ist reif für den Müll.

Aber wie wäre es, den Egoshooter Doom darauf zu spielen? Das geht in der Tat, ein Hacker namens Foone hat es gemacht. Allerdings hat er lediglich das Gehäuse wiederverwendet, Controller und Display mussten durch andere Typen ersetzt werden. Wer mehr über Pregnancy Test Doom wissen möchte, findet den Link am Ende des Artikels. —hgb

Die zwei Teststreifen: Die Zonen A und C zeigen die hCG-Konzentration an, B ist die Kontrollzone für ausreichende Flüssigkeitsmenge und Zone D dient als Bezugsgröße ohne Verfärbung. Zone C ist sensibler für hCG als Zone A.

Wie funktioniert ein Schwangerschaftstest?

Im Urin einer Schwangeren ist die Konzentration des Hormons hCG (humanes Choriongonadotropin) bis zu 50.000 mal erhöht. Die Teststifte bestehen aus einem Saugvlies und einem daran anliegenden Teststreifen. Dort, wo der Streifen am Saugvlies anliegt, befinden sich Antikörper für hCG. Ist es vorhanden, binden die Antikörper daran. Sowohl der Hormon-Antikörper-Komplex als auch der nicht gebundene Rest der Antikörper wandern mit der Flüssigkeit in etwa 30 Sekunden durch den Teststreifen. In der Anzeigezone liegt auf deren Weg zunächst ein Streifen mit einem weiteren Antikörper, der nur auf den Hormon-Antikörper-Farbstoff-Komplex mit einer Farbänderung reagiert und damit eine Schwangerschaft anzeigt. Noch etwas weiter folgt ein weiterer Antikörper, der ausschließlich auf ungebundene hCG-Antikörper mit Farbwechsel reagiert. Diese Kontrollzone zeigt an, dass eine ausreichend große Urinmenge aufgebracht wurde, und ist der einzige Farbstreifen, der bei einer Nichtschwangeren erscheint.

Wenn eine Schwangere eine zu geringe Urinmenge aufbringt, erreicht die Flüssigkeit nicht die Kontrollzone. Dann erscheint ebenfalls nur ein Farbstreifen, was oft fälschlicherweise als nicht schwanger gedeutet wird.

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