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Feminismus und Computer Kram

Podcast des Berliner Hackerinnenspace „Heart of Code“

Beim Podcast des Hackerinnenvereins „Heart of Code“ geben die Hackerinnen einen Einblick in das Miteinander und die Projekte in ihrem Space. Das Podcast-Projekt ist noch ganz frisch, bisher gibt es vier – sehr informative – Folgen. Darin erzählen sie unter anderem in der Folge „Wir haben uns nen Hackspace gemakert“, wie sie ihren Hackspace gegründet und sich ihre ungewöhnliche Räumlichkeit eingerichtet haben. In der zweiten Folge erzählt Leli von ihren Erfahrungen im Recurse Center, einem dreimonatigen Programmier-Stipendium in New York. Die weiteren Folgen geben einen Einblick in das Leben als Penetration-Testerin und den Bau einer geodätischen Kuppel.

Man bekommt im Laufe des Podcasts einen schönen Einblick, was für Frauen sich in so einem Hackerinnenspace tummeln, wie sie sich fortbilden und welche Projekte sie in Angriff nehmen. Jenny Genzmer moderiert den Podcast routiniert, lässt viele verschiedene Stimmen zu Wort kommen und auch an der Soundqualität gibt es nichts zu meckern. Dieser Podcast ist genau das richtige für alle, die ihren Hackspace gerade sehnsüchtig vermissen oder planen ihren eigenen, ganz besonderen Space aufzubauen. —rehu

URL

feminismusundcomputerkram.org

Get started with MicroPython

on Raspberry Pi Pico

Es gibt einen neuen Player in der Mikrocontroller-Szene: den Raspberry Pi Pico (siehe auch Seite 8 und unser Editorial). Programmiert wird mit der GCC-Toolchain oder MicroPython und anders als bei beiden bisherigen Raspi-Einplatinenrechnern gibt es kein Betriebssystem. Da die bisher vorliegenden Anleitungen für Raspis beim Pico nicht helfen, besteht Bedarf an Anleitungen für den Einstieg und für Beispielprojekte drumherum. Mit „The official Raspberry Pi Pico Guide“, so der Obertitel, liegt bereits das erste Buch zum Pico vor. Als PDF steht es zum kostenlosen Download bereit. Darin finden des Englischen mächtige Einsteiger – vom Jugendlichen bis zum Erwachsenen – neben Grundsätzlichem zu MicroPython vor allem praktische Anleitungen zu Maker-Themen.

Los geht es mit einer Vorstellung des Pico, dann schließen sich Tipps zum Löten an – schließlich wird die Platine ohne Pinleiste geliefert. Es folgen Installation und eine Kurzeinführung in MicroPython, bei der es allerdings hilfreich ist, wenn man schon etwas Erfahrung in anderen Programmiersprachen hat. Ab Kapitel 3 (“Physical Computing“) werden bereits externe Komponenten wie Taster, LEDs, Sensoren und Summer angeschlossen. Es folgen mehrere Projekte, deren Auswahl aber eher auf Jugendliche ausgerichtet ist, etwa eine Spielzeugampel oder ein Reaktionsspiel. Ein Anhang liefert technische Daten und Pinout-Schema, zeigt aber auch, wie man einen Neopixelstreifen anschließt. —anp

Autoren	Gareth Halfacree und Ben Everard
Verlag	Raspberry Pi Press
Umfang	139 Seiten
ISBN	978-1-912047-86-4
Preis	10 £ (Buch, rund 11,30 €), PDF gratis
URL	hackspace.raspberrypi.org/books/micropython-pico

Heimwerken in der Fotografie

Kameras selber bauen – Objektive adaptieren

Schon beim ersten Durchblättern fallen die großzügigen, oft ganzseitigen Beispielbilder auf – und der fotoaffine Leser möchte sofort wissen, mit welcher Technik die zum Teil sehr ästhetischen Bilder entstanden sind. Dabei vermittelt das Wort „Heimwerken“ im Titel einen arg verharmlosenden Eindruck: Es geht um durchaus anspruchsvolle, präzise Feinarbeit – etwa beim Falten und Kleben eines Balgens für die selbstgebaute Laufbodenkamera mit Tilt-/Shift-Fähigkeiten, mit der man die Schärfenebene beliebig durchs Bild ziehen kann, oder bei der Konstruktion einer Schlitzblende aus Rasierklingen, mit der sich spektakuläre Aufnahmen von sich bewegenden Objekten machen lassen.

Besonders umfangreich ist der Teil des Buches, der sich dem Adaptieren alter bis historischer Objektive an moderne Systemkameras widmet. Die Auswahl der Objektiv-Empfehlungen beweist, dass der Autor etwas vom Fach versteht – und gibt dem Leser Ansporn, selbst auf die Suche nach solchen Schätzen zu gehen. Experimente mit Lupen und Linsen, Loch-, Stereo- und Mehrfach-Objektiven kommen ebenfalls nicht zu kurz. Obwohl der Autor eine ausführliche Einleitung zum Thema Objektive, Blenden und Linsen liefert, ist das Buch für Foto-Anfänger eher weniger geeignet. —cm

Hinweis: Dieses Buch wird von einem Verlag herausgegeben, der wie die Maker Media GmbH zur Heise Gruppe gehört.

Autor	Cyrill Harnischmacher
Verlag	dpunkt
Umfang	252
ISBN	978-3-86490-800-2
Preis	34,90 € (Buch), 27,99 € (E-Book)

Mikrocontroller ESP32

Das umfassende Handbuch

Das Prädikat „umfassend“ in der Unterzeile beschreibt den Inhalt des Buches sehr gut, denn es werden ziemlich alle Aspekte rund um den populären ESP32 detailliert behandelt, mit denen man in Berührung kommen könnte und darüber hinaus. Von der Vorstellung der Modulvarianten über den Umgang mit Breadboards, dem Bedienen von Fritzing, einem Lötkurs, der Übersicht von Entwicklungsumgebungen, einem Einstieg in C/C++, Vorschlägen für eine Werkstattausstattung, der Erklärung der Funktionen des ESP32 bis zu IoT-Diensten und Projektvorschlägen ist alles vertreten.

Sogar eine Anleitung zum Auflöten der ESP-Module auf Adapterplatinen fehlt nicht. Hier zeigt sich aber auch ein Problem des durchgehend farbig bebilderten Buches: Es ist einfach zu viel des Guten. Für fortgeschrittene Maker fängt der neue und interessante Teil erst nach rund 250 Seiten bei den Programmbeispielen an. Einsteiger auf der Suche nach einem schnellen Erfolgserlebnis (LED-Blinken lassen wir hier mal nicht gelten) werden mit hoher Wahrscheinlichkeit davor schon aufgegeben haben.

Trotzdem werde ich mir das Buch in mein Regal stellen. Warum? Denkt man sich einige Kapitel wie Stromversorgung, Werkstatt und andere weg, ist das Buch nämlich ein sehr gutes Nachschlagewerk für immer wiederkehrende Fragen und Probleme. —dab

Hinweis: Dieses Buch wird von einem Verlag herausgegeben, der wie die Maker Media GmbH zur Heise Gruppe gehört.

Autor	Udo Brandes
Verlag	Rheinwerk
Umfang	616 Seiten
ISBN	978-3-8362-7445-6
Preis	44,90 € (Buch), 39,90 € (E-Book), 49,90 € (Bundle)

Mach was mit Python & Raspberry Pi!

Spielerisch programmieren lernen und mit DIY-Projekten durchstarten

Raspberry Pi und Python – das passt. Zu Beginn war das Raspberry-Pi-Projekt auf die Förderung des Informatikunterrichts an Schulen und in Entwicklungsländern ausgerichtet – als Programmiersprache präferierte man Python. Später wurde das ursprüngliche Modell auch außerhalb seines Zielmarktes verkauft – speziell in der Maker-Szene.

Das Cover-Bild des Buches täuscht aber über den Inhalt. Auf dem Cover sieht man Bauteile, etwa Ultraschallsensor, LED und Platinen. Davon ist allerdings im Buch dann nichts mehr zu sehen. Der Schwerpunkt ist das Erlernen von Python und dem Programmieren. Nur ein Projekt – ein Webradio mit dem Raspberry Pi – geht ein bisschen in die Maker-Richtung - aber nur ein bisschen, denn selbst der Anschluss eines Lautsprechers ist über den eingebauten Soundchip und Klinkenstecker des Raspberry Pi denkbar simpel. Also beschränkt sich der Autor auf die Einrichtung der Software. Das ist jedoch sauber und Schritt für Schritt erklärt; plus der Programmierung eines Web- oder Tkinter-Interfaces. Fazit: ein gutes Python-Einsteiger-Buch – auch für Jugendliche geeignet, allerdings ohne richtige Make-Projekte. Dafür hat man beim Python-Lernen nicht nur Theorie, sondern praktische Ergebnisse. —anp

Autor	Jörn Donges
Verlag	Hanser
Umfang	254 Seiten
ISBN	978-3-446-46150-5
Preis	29,99 € (Buch), 23,99 € (PDF)