Werkstattberichte

So werden Makerspaces nachhaltiger

Öffnungszeiten, Werkzeuge und Recyclingpraktiken bieten Ansatzpunkte

Bild: Shutterstock/Tijana Simic

„All of us are Makers“ proklamierte Dale Dougherty, Gründer der US-Make und einer der bekanntesten Maker vor rund 10 Jahren, als er die Maker-Bewegung in einem TED-Talk vorstellte. In den meisten Gruppen finden sich aber vor allem weiße Männern, viele aus der Altersgruppe zwischen Ende 20 und Mitte 40. Die Wissenschaftlerin Elisabeth Loose hat nun von 2016 bis 2020 erforscht, welche Geschlechterdynamiken in Makerspaces zu beobachten sind und wie nachhaltig sie arbeiten. Dafür sprach sie mit zahlreichen Makerinnen und Makern aus Deutschland, Großbritannien und Österreich. Neben ihrer Doktorarbeit hat sie daraus auch fünf konkrete Empfehlungen entwickelt, wie Werkstätten umweltfreundlicher werden und ihre Gemeinschaft inklusiver gestalten können.

Diese beginnen ganz praktisch bei Öffnungszeiten und Kinderbetreuung – denn Frauen haben seltener eigene Transportmittel zur Verfügung und nutzen öfter den öffentlichen Nahverkehr. Ein oft genannter Grund, warum sich Frauen und einige Männer in bestimmten Spaces nicht wohlfühlten, ist ein Umgang, der über Prahlerei und abwertende Witze oder Kommentare funktioniert. Dagegen übten traditionelle Arbeiten, wie mit Holz oder Textilien, oft eine einladende Funktion aus. Umweltaspekte sollten schließlich sowohl in den einzelnen Projekten, als auch im Makerspace allgemein bedacht werden. Einige Punkte, wie etwa der Wechsel zu einem umweltfreundlichen Stromanbieter, sind einmalig umzusetzende Aktionen, während andere Überlegungen, etwa zu Produktionsprozessen, langfristig gedacht werden sollten – also am besten in Prozessen automatisiert werden. Eine ausführliche Analyse von Loose finden Sie online. —hch