Make Magazin 6/2021
S. 94
Make
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Insektoider Roboter spricht Basic

Laufroboter sind komplex. Hier stelle ich eine Lösung für einen 6-beinigen Roboter vor, der nur drei Servomotoren benötigt und dessen einfache Mechanik sich fast komplett mit einem 3D-Drucker herstellen lässt. Das Gehirn basiert auf dem Mikrocontroller Raspberry Pi Pico.

von Thomas Euler

Einen Laufroboter komplett selbst entwerfen und bauen – freie CAD-Programme, erschwingliche 3D-Drucker, billige Mikrocontroller und Servomotoren machen es möglich. Entstanden ist so der handtellergroße Robotling2.

Inspiriert vom 20 Jahre alten Buch Insectronics von Karl Williams nutzt der Roboter ein sehr einfaches Prinzip zur Fortbewegung: Der erste Servo bewegt das rechte Vorder- und Hinterbein vor oder zurück; der zweite Servo tut dies auf der linken Seite. Der dritte Servo bewegt die mittleren Beine auf und ab. Um vorwärtszulaufen, kippt der dritte Servo den Roboter zunächst auf eine Seite, sodass nur das Vorder- und Hinterbein der anderen Seite den Boden berühren. Schwingen diese Beine nun nach hinten, bewegt sich der Roboter schräg nach vorne. Gleichzeitig drehen sich die in der Luft hängenden Vorder- und Hinterbeine nach vorne. Dann kippt der Roboter auf die andere Seite, und die nun auf dem Boden stehenden Beine bewegen sich zurück – es entsteht eine etwas watschelnde Vorwärtsbewegung. Um auf der Stelle zu drehen, muss man diese Sequenz nur leicht abändern; zum rückwärts Krabbeln kehrt man die Bewegungsrichtung der Beine einfach um.