Make Magazin 2/2022
S. 44
Make
Grundlagen

Pneumatik: Grundlagen für Maker

Per Druckluft gesteuerte Aktoren wie Zylinder und Greifer sind im neuzeitlichen Maschinenbau so selbstverständlich wie Motoren, Servos und Relais in der Elektrotechnik. Immer wenn etwas mit ordentlich Kraft und wenig Aufwand bewegt, gespannt oder gegriffen werden soll, spielt die Pneumatik ihre Vorteile aus – auch für den Maker, so er die hier vorgestellten Grundlagen verinnerlicht hat.

von Carsten Meyer

Ein ganzer Industriezweig beschäftigt sich vorrangig mit Pneumatik im Maschinenbau – exemplarisch sei hier der Marktführer Festo genannt, dessen Lieferprogramm so umfangreich ist wie der Quelle-Katalog zu besten Zeiten. In der Tat werden sehr viele Bewegungsabläufe in der Kinematik von industriellen Maschinen nicht von Motoren, Servos und Zugmagneten gesteuert, sondern von pneumatisch gesteuerten Zylindern, Greifern, Saugern, Linearschlitten und rotierenden Aktoren. Ob die Maschine nun Pralinenschachteln verpackt oder Halbleiter-Wafer sortiert, immer ist Druckluft im Spiel.

Vorteil pneumatischer Handhabungstechnik ist der einfache Aufbau der Aktoren: Ein simpler Zylinder mit Steuerventil ist nun mal zuverlässiger als Elektromotoren mit komplizierter Servo-Elektronik und noch dazu deutlich billiger. Bei diesen Maschinen kommt es meist darauf an, bestimmte Endpositionen anzufahren, und hier lassen sich die Geschwindigkeit und Kraft, mit der dies geschieht, über vergleichsweise billige Durchfluss- und Druckbegrenzer in weiten Bereichen einstellen; soll der zurückzulegende Weg begrenzt werden, sieht man schlicht einen Anschlag vor.