Die Maker Faire Hannover vom 17. bis 18. August 2024 zeigt sich schon am Horizont. Die Projekte für den Messestand werden bereits vorbereitet und warten auf ihren großen Augenblick auf dem Showfloor. Währenddessen trainiert die Redaktion fleißig das Austeilen von Visitenkarten, Anwerben von neuen Autoren und die Beantwortung von Leserfragen.
Der Ruf nach Makern hallt noch durch die Hallen
Wer auf der Maker Faire seine spannenden Projekte präsentieren möchte, kann noch bis zum 9. Juli 2024 dem Call for Maker folgen und sich als Aussteller anmelden. Für Privatpersonen, offene Werkstätten, Schulen, Hochschulen und Universitäten, Makerspaces, Fablabs sowie gemeinnützige Vereine und Einrichtungen ist das Ganze sogar kostenlos. Alle Infos zum Call for Makers sind auf der offiziellen Maker-Faire-Website zu finden.
Neue Maker Faire in Nordrhein-Westfalen
Am 07. Juni findet von 10 bis 18 Uhr in der Zentralbibliothek Wuppertal die erste Maker Faire in Wuppertal statt.
Die Maker Faire hinter den Kulissen
Dieses Jahr findet die zehnte Maker Faire Hannover statt. In diesen ganzen Jahren seit 2013 hat die Redaktion hinter den Kulissen natürlich schon alle möglichen Maker-Faire-Abenteuer erlebt. Zum Jubiläum plaudert die Redaktion aus dem Werkzeugköfferchen und teilt einige Geschichten, die besonders im Gedächtnis geblieben sind. Auch die diesjährige Maker Faire wird bestimmt wieder erinnerungswürdig!
—das
Suffering from Success
Die erste Maker Faire Hannover haben wir nur an einem Tag (Samstag) veranstaltet und mit 1500 Besuchern gerechnet. Dazu sollte aus unserer Sicht die wegen ihrer Glasfront auch Glashalle genannte Halle im Hannover Congress Centrum und der angeschlossene Park ausreichen. Es strömten allerdings am Ende 4500 Besucher auf die Veranstaltung, was zunächst dank der Außenflächen und gutem Wetter noch ohne Probleme ablief. Als es jedoch stark zu regnen anfing, drängten alle Besucher in die Halle, sodass es mehr als eng wurde und der Messe-Hausherr kurz davor war, die Halle zu sperren. Glücklicherweise ließ der Regen schnell nach, die Sonne kam wieder und die Situation entspannte sich.
Was sich nicht entspannte, war anschließend das tropische Klima in der Halle. Die war wegen der Glasfront nämlich ursprünglich mal als Ausstellungsort für sonnenhungrige Pflanzen eingesetzt worden. Zusammen mit der hohen Luftfeuchte nach dem Regen und der Sonne sowie mehreren tausend Menschen ergab das eine schwitzige Mischung. Im nächsten Jahr wiederholte sich die Regen-Sonne-Menschen-Mischung abermals und erste Aussteller drohten, nicht noch mal zur Maker Faire zu kommen, wenn sie wieder in der Glashalle stehen müssten. Daraufhin haben wir die Glashalle nur noch für die abgedunkelte Dark Gallery und andere Zwecke genutzt. —dab
Wenn Maker einem einen Papageien aufbinden
Eine Maker Faire, bei der öfter mal ein echter Zeppelin über das Messegelände flog, auf der die Dichte an Steampunks und Cosplayern so hoch war wie sonst vielleicht bei der Comic Con, und bei der sich direkt nebenan die Funkamateure trafen und eine ganze Halle mit ihrem Radioflohmarkt füllten – diese spezielle Mischung zeichnete die Maker Faires am Bodensee aus, die 2016 bis 2018 in Friedrichshafen stattfanden.
Bring mich zum Horizont! Käpt'n Olli Hofgärtner vom heise shop auf der Brücke des Maker-Stands.
Da die Messehallen dort etwas außerhalb liegen und seinerzeit am Wochenende mit dem Bus nur sporadisch erreichbar waren, nahmen viele ein Taxi zur Faire – und stürzten manchen Fahrer in Verwirrung: „Sie sind heute der erste normale Mensch, der in meinen Wagen steigt. Ich habe gerade einen Fuchs dahin gefahren! Was ist das eigentlich für eine komische Veranstaltung?“
Man weiß nie, was hinter der nächsten Ecke wartet: Ork-Patrouille auf der Maker Faire Bodensee 2017
Keine Panik, es ist nur eine Maker Faire. Aber eben doch eine spezielle, denn der Fuchs war nicht alleine: Es wimmelte von Orks, Computerspielfiguren, Film-Unholdinnen, Steampunks (wobei einige präzisierten, sie seien in Wahrheit Cosplayerinnen, die Steampunks darstellten), diversen Fellwesen, die nur echte Kenner kennen, und sogar versprengten Piraten. Ein wenig wie die konnten wir uns 2017 am Make-Stand fühlen, denn jemand hatte einen ausgewachsenen Papagei mit eingeschmuggelt, der reihum auf den Schultern von allen probesitzen durfte – und ja, ich muss zugeben: Ich habe ihn zuerst für eine perfekt gemachte animatronische Figur gehalten. Dabei war das Jahre vor der Posteule aus Make 1/22 …—pek
Highscore-Jagd mit Eben Upton
Auf der Maker Faire Hannover 2023 kam Eben Upton, CEO der Raspberry Pi (Trading) Ltd., an unseren Stand. Er hatte kurz zuvor meinem Kollegen Ákos ein Interview gegeben. Im Gespräch über Boards, Pi und Pico sah er unseren MMBasic-Retro-Computer aus der Make 4/23, natürlich mit einem Raspberry Pico. Auf dem VGA-Monitor lief eine Tetris-Variante, programmiert in MMBasic.
Wir haben kurz über den Pico geredet, die PIOs, die die VGA-Ausgabe stemmen, und während Eben noch über PIO, Assembler und Python dozierte, machte er ein Tetris nach dem anderen. Ich hatte schon viele Besucher spielen sehen, aber keiner hat derart schnell viele Punkte erreicht. Und schon gar nicht dabei über komplizierte Themen gesprochen.
Auch am Make-Stand geht es an die Spitze.
Vier Wochen später kam der neue Raspi 5 und wir hatten keine Ahnung und keine Anspielung dazu von Eben Upton im Interview erhalten.—caw
Der Letzte macht das Licht aus
Als Make-Redaktion sind wir auf deutschen Maker Faires in der Regel mit einem Stand vertreten, zeigen euch spannende Projekte aus dem Heft und genießen den Austausch mit Lesern, Autoren und Besuchern. Für den Transport des Standes nutzen wir einen mittelgroßen Sprinter, der nach dem Ausladen geduldig auf dem Parkplatz darauf wartet, dass wir zurückkehren. Aber bei all den Dingen, an die wir logistisch denken müssen, kann schon mal was auf der Strecke bleiben. Doof ist nur, wenn man es selbst ist.
So saß ich also mit Daniel – wir waren beide geschafft von der Maker Faire – im wieder voll beladenen Sprinter und wir wollten uns gerade auf den Weg zum Verlag machen, um alles mit den anderen Kollegen auszuladen. Doch als Daniel den Wagen starten wollte, passierte nichts. Der Grund: Irgendjemand hatte das Licht hinten im Sprinter angelassen, die Tür geschlossen und so ist es niemandem aufgefallen.
Eine Klemme hier, ein paar Funken dort: Maker wissen sich zu helfen!
Anscheinend konnte es sich auch nicht von selbst ausschalten, wie man es etwa aus seinem smarten Zuhause kennt. Vielleicht hatte jemand auch die Automatik deaktiviert.
Jedenfalls war die Batterie des Sprinters über die zwei Veranstaltungstage komplett entladen und wir brauchten Hilfe. Es war nur keiner mehr da, denn alle hatten sich bereits auf den Weg zum Verlag gemacht. Zum Glück erreichten wir schließlich unseren Kollegen Carsten, der mit PKW und Kabelage zurückkam, um uns zu retten – es lebe die Freisprechanlage. Jetzt mussten wir nur noch eine Anleitung im Internet dafür finden, wie man die Kabel unter der Motorhaube des Sprinters anschließt und konnten schließlich das Fahrzeug wieder erfolgreich in Betrieb nehmen – eigentlich ein bisschen wie immer. —akf
Alle Hände voll zu tun mit Katzenstreu
Juni 2017, die dritte Maker Faire Berlin: Am Eingang zur Station am Gleisdreieck wartet direkt das Highlight auf die Besucherinnen und Besucher: Die tonnenschwere und haushohe „Hand of Man“ des Robotik-Künstlers Christian Ristow, die sich überraschenderweise kinderleicht bewegen lässt – man muss lediglich auf dem „Pilotensitz“ Platz nehmen und die eigene Hand in eine Art beweglichen Metallhandschuh stecken, um die Steuerung für die gigantischen Finger viele Meter weiter oben zu übernehmen.
Die Hand of Man überblickt die Maker Faire
Am Samstagabend dann der Schreck: Die Hand hat ein Leck und verliert Öl in nicht zu ignorierender Menge! Eine der Hauptattraktionen des Festivals nach der halben Zeit stillzulegen kommt aber nicht in Frage. Der Kollege im Team mit dem Feuerwehrhintergrund weiß glücklicherweise ein probates Mittel dagegen: Katzenstreu, in rauen Mengen … und so verbringt er den Samstagabend damit, in Berlin die Zoohandlungen und Baumärkte abzuklappern, um aus „haushaltsüblichen“ Abgabemengen genügend geballte Saugkraft zusammenzuklauben, um auch die gigantischste Hand trockenzulegen. Der Einsatz hat sich gelohnt, die „Hand of Man“ konnte bis Sonntagabend weiter ihre Monsterfinger durch die Berliner Luft wirbeln lassen.—pek
Maker Faire Wien 2018
Hannover, 6 Uhr Freitag morgens: Mein Kollege Florian und ich steigen in den Mercedes-Miettransporter, etwa eine Tonne Ausrüstung an Board, bestes heißes Wetter. Wenig später, A7 bei Kassel: Auf dem Display des Transporters erscheint: „Kühlwasser überprüfen!“ Nächster Rastplatz: Behälter nahezu leer, also aufgefüllt. Göttingen, kaum eine Stunde später: „Kühlwasser überprüfen!“ Behälter wieder fast leer …!?! Anruf bei Autovermietung Hoffmann, Problem geschildert, Lösungsvorschlag: „Wir schicken einen Fahrer mit einem neuen Fahrzeug. Entladen Sie schon mal auf dem Parkplatz.“ Erst auf den Einwand, dass wir unsere Sachen auf Paletten haben und keine Ameise oder Gabelstapler zur Verfügung steht, folgt: „Wir rufen zurück.“ Kurze Zeit später: „Fahren Sie nach Würzburg in die Mercedes-Werkstatt. Dort soll das Fahrzeug überprüft werden.“
Immerhin blinkt es schön: Warnhinweise bei der Fahrt.
Mercedes-Werkstatt um kurz vor 12: „Bitte warten Sie noch einen Moment, wir haben im Augenblick keinen Arbeitsplatz frei.“ Kaum 2,5 Stunden später beschäftigt sich (endlich) jemand mit dem Wagen. Nach einer halben Stunde die Diagnose: „Das können wir so nicht feststellen. Das ist ja alles so eng im Motorraum, da müssten wir ja zunächst einiges ausbauen, um das Leck zu finden.“ Lösungsvorschlag: „Fahren Sie weiter. Wir geben Ihnen einen Kanister mit Wasser mit.“ Weiterfahrt um ca. 15:30 nach Wien. Alle 100 km Wasser nachfüllen, einmal tanken. Wasserverbrauch ist gefühlt höher als der Dieselverbrauch. Kurz vor Mitternacht Ankunft in Wien. Montagmorgen, Rückfahrt nach Hannover: Dieseltank, Kühlwasserbehälter und Kanister sind voll. Übliches Spiel: Alle 100 bis 150 km Wasser nachfüllen. Am späten Nachmittag, A7, Kasseler Berge. Der Mercedes hat inzwischen sämtliche Fehlermeldungen zum Besten gegeben, die in seinem Motorkontrollgerät gespeichert sein dürften. Bergauf wirds kritisch. Pling, der Alarm-Gong, Fehlermeldungen interessieren uns jetzt nicht mehr. Tempo geht runter. Beladene 30-Tonner überholen uns bergauf mühelos… Am Abend endlich in Hannover… Transporter läuft (noch)… —hgb