Schick und überzeugend
Tipps und Tricks für die Diagrammgestaltung
Diagramme helfen beim Analysieren und Präsentieren von Daten. Das gelingt aber nur dann überzeugend, wenn der Diagrammtyp zum Datensatz passt und die richtigen Einstellungen dem Schaubild den letzten Schliff verpassen.
Ein Diagramm sagt mehr als tausend Daten. Damit es das erwünschte Aha-Erlebnis auslöst, muss es allerdings richtig gestaltet sein. Alle in diesem Artikel empfohlenen Einstellungen lassen sich mit einer Übungsdatei zum Artikel nachvollziehen; zusätzlich gibt es eine Datei mit bereits eingefügten Diagrammen. (Download unter ct.de/yyxt)
Der Artikel erklärt zwar die Diagramm-Optionen der Excel-Version 2019/Office 365 – die Vorgehensweise ist mit Einschränkungen aber auch in älteren Versionen möglich. Viele Tipps und Tricks lassen sich in anderen Tabellenkalkulationen ebenso anwenden, etwa in Libre/OpenOffice oder Google Docs.
Welches Diagramm wofür?
Je nach Art der Daten eignen sich unterschiedliche Diagrammtypen am besten zur Visualisierung. Das Kreisdiagramm ist oft eine naheliegende Wahl. Falls etwa Teilnehmer eines Seminars auf einem Feedback-Formular zwischen den Bewertungen „sehr gut“, „gut“, „neutral“, „schlecht“ und „sehr schlecht“ entschieden haben, ist für die Auswertung die Kreisform passend – die gesamte „Torte“ entspricht 100 Prozent der Antworten und die Größe der fünf Tortenstücke zeigt anschaulich, welche Bewertung überwiegt. Wenn dagegen Mehrfachantworten erlaubt sind, sollten die Daten in einem Säulen- oder Balkendiagramm dargestellt werden – das Kreisdiagramm ist dann falsch.
Eine durchgehende Linie suggeriert einen speziellen Zusammenhang zwischen Werten, in der Regel einen zeitlichen Verlauf. Falls ein Diagramm den Energieverbrauch in aufeinanderfolgenden Monaten darstellt, verdeutlicht eine Linie die Entwicklung des Verbrauchs – das ist sinnvoll. Um die Umsätze der Mitarbeiter Müller, Meier, Lehmann und Schmidt zu visualisieren, wäre ein Liniendiagramm dagegen die falsche Wahl.
Diagrammtypen | |
Daten | Diagramm |
Anteile an einem Ganzen | Kreisdiagramm |
Häufigkeiten | Säulendiagramm |
Rangfolgen | Balkendiagramm |
Entwicklung, zeitlicher Verlauf | Liniendiagramm |
(statistische) Zusammenhänge | Punkt-, Blasendiagramm |
hierarchische Daten | Treemap/Sunburst-Diagramm |
Excel bietet auch allerlei 3D-Varianten an. Hier ist Vorsicht geboten: Ein Diagramm mit räumlich dargestellten Säulen oder Tortenstücken lässt sich schwerer lesen als das 2D-Pendant.
Torten, Säulen und Balken
Kreisdiagramme sind unkomplizierte Vertreter, die der Betrachter leicht interpretieren kann. Zwei Probleme gilt es zu vermeiden: zu viele oder zu schmale Tortenstücke. Bei mehr als sieben Segmenten wird ein Kreisdiagramm unübersichtlich und falls einzelne Segmente lediglich einen sehr kleinen Prozentanteil darstellen, fallen sie so schmal aus, dass ein Vergleich mit den anderen Segmenten schwerfällt. In beiden Fällen empfiehlt es sich, Kategorien zusammenzufassen. Falls dadurch wichtige Informationen verlorengehen würden, helfen die beiden Diagrammvarianten „Kreis aus Kreis“ oder „Balken aus Kreis“ weiter, die eine Teilmenge aller dargestellten Daten in einem separaten Diagramm visualisieren.
In Säulen- und Balkendiagrammen werden Werte miteinander verglichen. Grundsätzlich kann man Entwicklungskosten, Umsätze oder Mitarbeiterzahlen gleich gut als Säulen oder Balken darstellen. Allerdings nimmt der Betrachter beide Formen unterschiedlich wahr. Bei Säulen symbolisiert nicht der höchste Punkt, sondern die ganze Fläche den dargestellten Wert. Das ist bei Balken anders: Deren Länge wird eher als eine gerichtete Strecke wahrgenommen. Mit Säulendiagrammen lassen sich daher gut Größer/Kleiner-Beziehungen darstellen, Balken eignen sich besonders für Rang-Vergleiche.